Vitamin K 1-2018

Neues aus der Medizin

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Der Arzt führt unter lokaler Betäubung eine kleine Sonde durch die Haut in den Schilddrüsenknoten ein. Mithilfe eines Radiofrequenzgenerators wird Wechselstrom mit sehr hoher Schwingung erzeugt. Durch die Sonde wird er auf den Knoten gelenkt und erhitzt diesen. Die Wärme zerstört den Schilddrüsenknoten schonend, das behandelte Gewebe wird danach vom körpereigenen Abwehrsystem selbststän­ dig abgebaut. So wird der Schilddrüsenknoten mit der Zeit deutlich kleiner. Eine echte und schonende Alternative Aktuelle Studien belegen, dass das Volumen der Schild­ drüsenknoten bereits drei Monate nach der Behandlung im Durchschnitt 30 bis 50 Prozent abnimmt, nach sechs Mo­ naten liegt es bei 40 bis 65 Prozent und im Langzeitverlauf nach zwölf Monaten um bis zu 50 oder sogar 90 Prozent. Dieses Verfahren stellt eine echte Alternative zur Operation dar. Bei der minimal-invasiven Methode entsteht keine Nar­ be. Die Funktion der Schilddrüse bleibt erhalten, ohne dass eine anschließende Hormontherapie notwendig wird. Deutschlandweit wird die Thermoablation nur in wenigen

Kliniken angewandt. Neben den Zentren in Frankfurt und Hamburg bietet das St. Vinzenz-Hospital in Köln die Methode bereits seit 2015 an. Chefarzt Prof. Dr. Stephan Schneider, Klinik für Innere Medizin II – Diabetologie und Endokrinologie und Leiter des Westdeutschen Zen­ trums für Thermoablation, resümiert über das Verfahren: „Jedes Jahr werden rund 120.000 Schilddrüsen-Operationen durchgeführt. Bei einer OP besteht immer das Risiko, den Stimmbandnerv zu verletzen oder die Stimme dauerhaft zu beeinträchtigen. Diese Risiken liegen bei der Thermoabla­ tion fast bei Null. Und die anschließende medikamentöse Therapie entfällt auch.“ Es kommen aber auch Fälle vor, in denen sich eine Opera­ tion an der Schilddrüse nicht vermeiden lässt. Wenn bei­ spielsweise ein bösartiger Knoten gefunden wurde oder die vergrößerte Schilddrüse die Luft- oder Speiseröhre zu sehr einengt. Dafür gibt es im St. Vinzenz-Hospital das zerti­ fizierte Schilddrüsenzentrum mit ausgewiesener Expertise in der operativen Behandlung von gut- und bösartigen Schilddrüsenknoten.

Chefarzt Prof. Dr. Stephan Schneider Klinik für Innere Medizin II – Diabetologie und Endokrinologie Westdeutsches Zentrum für Thermoablation

Chefarzt Dr. Thomas Wilhelm Klinik für Chirurgie II – Allgemein- und Visceralchirurgie Zertifiziertes Schilddrüsenzentrum

Foto: © RFBSIP/fotolia.de

Probleme mit der Schilddrüse? Es geht auch ohne Operation Über 120.000 Schilddrüsenoperationen werden jährlich durchgeführt. Mit Hilfe des Verfah- rens der Thermoablation können manche Operationen an der Schilddrüse vermieden und die Schilddrüsenknoten häufig verkleinert werden.

Tel 0221 7712-362

Tel 0221 7712-387

diabetologie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de

visceralchirurgie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de

St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

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Köln Bonn &

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Häufig wird eine Operation empfoh­ len, die jedoch zur Behandlung nicht immer notwendig ist. Mittlerweile gibt es ein neues Verfahren zur Kno­ tenreduktion: die Thermoablation. Bei dem nicht-operativen Verfahren zer­ stört Wärme das schädliche Gewebe.

rung gehören Schilddrüsenknoten zu den häufigsten Erkrankungen. Dabei unterscheidet man zwischen heißen und kalten Knoten. Beide Knoten­ arten sind überwiegend gutartig, heiße Knoten können u.a. eine Überfunk­ tion der Schilddrüse verursachen.

Beschwerden an der Schilddrüse sind ein häufig auftretendes Phänomen und machen sich durch Schluckbe­ schwerden, Halsenge, Druckgefühl, Heiserkeit oder Räusperzwang be­ merkbar. Neben hormonellen Störun­ gen oder einer Schilddrüsenvergröße­

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Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

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