Vitamin K 1-2018

Treffpunkt Gesundheit

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rapeuten zu kleinen Tricks, um zu motivieren. „Wir bringen die Patienten gerne hoch zum Dachtherapiegarten des St. Marien-Hospitals“, verrät Georg Volk, „der Panoramablick über Köln gibt wieder neue Kraft. Viele lagen monatelang in verschiedenen Krankenzimmern. Da tut so eine Aussicht auch der Seele gut.“ Ein kühles Kölsch schmecken Andere Motivationshilfen sind Bilder und Besuche der An­ gehörigen. Die Patienten brauchen ein Ziel, auf das hingear­ beitet wird. Manch einer freut sich auch darauf, endlich wie­ der selbst zu essen und zu trinken, wieder ein kühles Kölsch auf der Zunge zu schmecken. Die Atmungstherapeuten fungieren auch als Trainer. Sie leiten an und motivieren. Meist sind sie dabei nicht allein. So nutzt beispielsweise ein Physiotherapeut die Zeit ohne Beatmungsschlauch dafür, den Patienten im Bett aufrecht hinzusetzen oder die Logo­ pädin schaut, wie gut bereits das Schlucken funktioniert.

Ein besonderer Moment im Prozess der Beatmungsent­ wöhnung steht heute bei Herrn K. an. Er wird zum ersten Mal wieder sprechen. Dazu wird die Kanüle, über die der Patient atmet, entblockt und ein sogenanntes Sprechventil wird angebracht. Ein einfaches und kratziges „Hallo!“ ist schon ein guter Test, um sich wieder an die eigene Stimme zu gewöhnen. Das schönste Lob für die Therapeuten Kurz vor Dienstschluss kommt noch ein Anruf. Ein ehema­ liger Patient mit chronischer Lungenerkrankung ist in ein anderes Krankenhaus eingeliefert worden und muss wieder beatmet werden. Doch er besteht darauf, ins St. Marien- Hospital verlegt zu werden: „Wenn das jemand nochmal schafft, mich von dieser Maschine loszubekommen, dann diese Atmungstherapeuten.“ Dieses Vertrauen in ihre Arbeit ist für Rebecca Reyes, Ulrike Pin, Georg Volk und Nadine Kaufmann das schönste Lob.

Wenn ein Patient wieder ohne Geräte selbstständig atmen kann, ist das für Rebecca Reyes (links) und Ulrike Pin jedes Mal ein sehr bewegendes Erleb- nis und eine besondere Bestätigung ihrer Arbeit.

Foto: © Tim Friesenhagen

Der Morgen beginnt für die Atmungstherapeuten des St. Marien-Hospital mit einer Bespre- chung im gemeinsamen Büro. Anschließend teilt sich das Team auf die verschiedenen Statio- nen des Krankenhauses auf. Wieder selbst Luft holen Patienten langsam von der künstlichen Beatmung entwöhnen

Termine für Ihre Gesundheit

Ganzjährig : Kostenlose Pflegekurse und Trainings für pflegende Angehörige (siehe Seite 8)

01.09.2018, 10:30-12:00 Uhr

Sportliche Aktivitäten bei Erkrankungen der Bauchspeicheldrüse Ort: St. Vinzenz-Hospital, Merheimer Str. 221-223, Großer blauer Salon 3. OG

23.05., 22.08., 19.09., 24.10.2018, 14:00-17:00 Uhr Info-Nachmittag für pflegende Angehörige Ort: St. Vinzenz-Hospital, Merheimer Str. 221-223 Anmeldung unter Tel 0221 7712-4842

Abstellen der Maschine – und sei es nur zeitweise – die einen so lange am Leben erhalten hat, verlangt vom Patienten großes Vertrauen. Die Therapeuten sind sehr erfahren im Umgang mit den Patienten. Sie kommen alle aus dem Pflegebereich und haben eine anderthalb bis zwei Jahre dauernde Fortbildung absol­ viert. Heute ist ein erster Versuch der Spontanatmung bei Frau M. geplant. Die Ärzte haben bestätigt, dass ihre Blutwerte soweit in Ordnung sind und dem ersten Versuch nichts im Wege steht. Am Beatmungsgerät stellt Therapeutin Ulrike Pin den Spontan­ atmungsmodus ein. Ein paar Atem­ züge klappt es, doch dann wird es für Frau M. zu anstrengend. Der Modus wird ausgeschaltet, die Patientin be­ kommt wieder die volle Unterstützung der Maschine. Ulrike Pin ist zufrie­ den: „Das war doch für das erste Mal schon ganz gut.“ Die ersten Atemver­ suche strengen die Patienten sehr an. Manchmal greifen die Atmungsthe­

haus für Patienten, bei denen sich diese Entwöhnung von der Beatmung als schwierig erweist. Es sind vor allem Patienten, deren Lunge schon durch eine chronische Erkrankung vorgeschädigt ist. Rebecca Reyes fasst es so zusammen: „Je kürzer ein Patient beatmet wurde und je jünger und gesünder er ist, umso schneller lernt er meist, wieder selbständig zu atmen.“ Der erste Versuch Auf der Intensivstation schauen sich die Atmungstherapeuten bei der täglichen Visite mit den Ärzten alle Patienten genau an und überlegen: ‚Wer könnte für einen ersten Ver­ such der Beatmungsentwöhnung in Frage kommen? Bei wem stim­ men die Blutgaswerte? Wessen Beatmungsmaschine zeigt vielleicht bereits an, dass eine eigene Atmung stattgefunden hat?‘ Die Atmungs­ therapeuten kennen ihre Patienten sehr genau. Über die Zeit haben sie ein Vertrauensverhältnis aufgebaut. Das ist auch sehr wichtig, denn das

Die Therapeuten Georg Volk und Nadine Kaufmann übernehmen die Patienten, die nur noch wenig Unter­ stützung beim Atmen benötige. Sie sind auf den sogenannten „Normal­ stationen“ des Hauses zu finden. Die beiden anderen Therapeutinnen Rebecca Reyes und Ulrike Pin gehen auf die Intensivstation. Hier liegen viele Patienten, die künstlich beatmet werden. Einige von ihnen benötigen diese Unterstützung eigentlich nicht mehr. Ihre Erkrankung ist so gut behandelt, dass es jetzt auch ohne den Beat­ mungsschlauch gehen würde. Nur hat sich der Körper mittlerweile an die Hilfe der Maschine gewöhnt. Die Muskulatur, die zum Luftholen nötig ist, wurde lange nicht mehr gebraucht und ist verkümmert. Die Therapeuten helfen den Patienten dabei, sich lang­ sam von der künstlichen Beatmung zu entwöhnen. Fachleute bezeichnen dies als „Weaning“. Das St. Marien- Hospital ist ein Schwerpunktkranken­

04.09.2018, 19:00 Uhr

Gesundheitsforum Bewegungsapparat Ort: studio dumont, Breite Straße 72 Eintritt frei, Anmeldung unter Tel 0221 224-2586 12.09.2018, 18:00 Uhr Angst vor der Versteifungsoperation (Wirbelsäule) – Fragen Sie die Experten Ort: St. Franziskus-Hospital, Schönsteinstraße 63 Hörsaal „Altes Refektorium“ Parkinson – Diagnose und Therapie Ort: studio dumont, Breite Straße 72, Köln Eintritt frei, Anmeldung unter Tel 0221 224-2586 06.10.2018, 10:00-14:00 Uhr Letzte Hilfe-Kurs – Begleitung Schwerkranker und Sterbender am Lebensende Ort: St. Vinzenz-Hospital Anmeldung unter Tel 0221 7712-122 10.10.2018 , 18:00 Uhr Wenn die Hand schmerzt – Fragen Sie die Experten Ort: St. Franziskus-Hospital, Schönsteinstraße 63 Hörsaal „Altes Refektorium“ 12.09.2018, 19:00 Uhr

23.05.2018, 19:00 Uhr Prostatakrebs

Ort: studio dumont, Breite Straße 72 Eintritt frei, Anmeldung unter Tel 0221 224-2586 13.06.2018, 18:00 Uhr Wenn der Fuß schmerzt - Fragen Sie die Experten! Ort: St. Franziskus-Hospital, Schönsteinstraße 63 Hörsaal „Altes Refektorium“ 13.06.2018, 19:00 Uhr Brustkrebs früh erkennen und behandeln Ort: studio dumont, Breite Straße 72 Eintritt frei, Anmeldung unter Tel 0221 224-2586 18.06.2018, 10.09., 29.10., 18:00-19:30 Uhr Info-Abend Rauchfrei Ort: St. Vinzenz-Hospital, Merheimer Str. 221-223, Großer blauer Salon 3. OG 30.06.2018, 10:00-14:00 Uhr Herzenssache Lebenszeit – Information über Diabetes, Schlaganfall und Herzerkrankungen Ort: Neumarkt Köln, Eintritt frei

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

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