Vitamin K 1-2018

Titelthema

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Damit Pflege gelingt

Krebs im Alter

Unsere Pflegetrainerinnen St. Franziskus-Hospital Köln-Ehrenfeld Katja Fieck katja.fieck@cellitinnen.de Tel 0221 5591-1717 Yasmin Peter yasmin.peter@cellitinnen.de Tel 0221 5591-1717 Heilig Geist-Krankenhaus Köln-Longerich Stefanie Weihl stefanie.weihl@cellitinnen.de 0221 7491-1375 Nina Foerat nina-christine.foerat@cellitin- nen.de Tel 0221 7491-1616 Carmen Türkkan carmen.tuerkkan@cellitinnen.de Tel 0221 1629-1558 Sina Schmal sina.schmal@cellitinnen.de Tel 0221 1629-1558 St. Vinzenz-Hospital Köln-Nippes Meike Arning meike.arning@cellitinnen.de Tel 0221 7712-4842 Luisa Navratiel luisa.navratiel@cellitinnen.de Tel 0221 7712-4697 Janine Maaßen janine.maassen@cellitinnen.de Tel 0221 7712-4177 St. Marien-Hospital Köln-Innenstadt Irene Boß irene.boss@cellitinnen.de Tel 0221 1629-1558

Priv.-Doz. Dr. Valentin Goede leitet die Sektion Onkologische Geriatrie am St. Marien-Hospital.

In den Kölner Krankenhäusern der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria gibt es seit vielen Jahren Unterstützung für pfle- gende Angehörige. Sie werden hier umfassend beraten und betreut, wenn in der Familie ein Pflegefall eintritt. Um ihnen die Angst vor Überforderung zu nehmen, gibt es spezielle Pflegetrainings.

findet entweder direkt im Kranken­ haus statt oder im häuslichen Um­ feld. Bis zu sechs Wochen nach der Entlassung können uns die Angehö­ rigen kontaktieren, und wir kommen dann auch zu ihnen nach Hause. Das Training daheim hat den Vorteil, dass wir in der Pflege-Umgebung nach „Stolperfallen“ schauen können. Dazu beraten und schulen wir im Umgang mit Hilfsmitteln. Wer bezahlt das Pflegetraining? Katja Fieck: Für Patienten ist das Angebot kostenlos. Es wird in allen unseren Häusern praktiziert und von meinen Kolleginnen und mir ange­ boten. Unser Ziel ist es, dass ein nahtloser Übergang in die häusliche Umgebung gut koordiniert gelingt. Wenn die Versorgung zuhause mög­ lich ist, sollte sie auch dort stattfinden. Denn dort fühlen sich die Patienten in der Regel am wohlsten. Katja Fieck: Ja, neben den Pflege­ trainings bieten wir die Pflegekurse „Kompakt“ und „Demenz“ an drei aufeinanderfolgenden Terminen an. Im Kompakt-Kurs wird Pflegewissen vermittelt, im Demenzkurs geht es um die Pflege, aber auch um den Umgang mit demenziell veränderten Menschen. Um Angehörige in dieser besonderen Situation nicht allein zu lassen, veranstalten wir spezielle Info- Nachmittage. Gibt es zum Thema Demenz ein Angebot?

Vitamin K sprach mit Pflegetrainerin Katja Fieck über die Herausforderun­ gen der Pflege daheim: Was ist ihre Aufgabe als Pflege- trainerin? Katja Fieck: Wenn ein Angehöriger plötzlich hilfsbedürftig wird und sich nicht mehr selbst versorgen kann, ist das direkte Umfeld meist überfordert und ratlos. Dann begleiten wir die Familien in der oft krisenhaften An­ fangsphase. Das stabilisiert die Situa­ tion und häufig können wir Belastun­ gen verringern. Wir geben Tipps, wie man zum Beispiel den Angehörigen umbettet oder das Bett bezieht, wenn er darin liegt. Wir versuchen mit bestmöglicher Beratung zu vermeiden, dass die Pflegenden sich überfordert fühlen. Deshalb unterstützen wir auch beim Aufbau von Netzwerken zur Unterstützung und gestalten gemein­ sam die Alltagsplanung.

Fachgerechte Behandlung aller Begleiterkrankungen ist notwendig

Mehr als die Hälfte der Menschen, die an Krebs erkranken, ist über 70 Jahre alt. Gerade bei alten und sehr alten Menschen muss bei der Krebsbehandlung ein gutes Mit-Management aller Gesundheitsprobleme stattfinden. Deshalb hat das Kölner St. Marien-Hospital eine eigene Sektion für Onkologische Geriatrie gegründet.

Medizin, Hämato-Onkologie und Geriatrie. „Jeder unserer Patienten erhält einen individuellen Diagnostik- und The­ rapieplan“, erläutert der Mediziner das Konzept. „Ein Team aus Ärzten, Pflegenden, Physio- und Ergotherapeuten, Ernährungs- und Sprach- und Schlucktherapeuten, Neuro­ psychologen sowie Sozialarbeitern betreut unsere Patienten während des Aufenthaltes in unserer Sektion für Onkologi­ sche Geriatrie.“ Mit diesem neuen Versorgungsansatz hat das St. Marien- Hospital gute Erfahrungen gemacht. Viele Patienten der Sektion für Onkologische Geriatrie hatten neben ihrer Krebsdiagnose zusätzlich Herz-Kreislauf-Erkrankungen (82 Prozent) oder Atemwegserkrankungen (43 Prozent). Mehr als 80 Prozent nahmen mehr als fünf Medikamente täglich ein. Die Alltagseinschränkungen dieser Patienten wurden mit dem so genannten „Barthel-Index“ zu Beginn und am Ende des durchschnittlich zweiwöchigen Krankenhausauf­ enthaltes gemessen. Anhand der Skala war zu sehen, dass die Patienten beim Verlassen des Krankenhauses im Alltag deutlich weniger eingeschränkt waren. Dank der multipro­ fessionellen Versorgung geriatrischer Syndrome konnten so viele Patienten nach der Behandlung deutlich besser ihren Alltag meistern, die onkologische Therapie konnte unter guten Voraussetzungen fortgesetzt werden.

In der Sektion für Onkologische Geriatrie werden Men­ schen ab 70 Jahren vor, während oder nach ihrer Krebs­ therapie im Hinblick auf gleichzeitige alterstypische Erkrankungen und Einschränkungen stationär behandelt. Die Altersmediziner kümmern sich beispielsweise um akut verschlechterte Herz- oder Nierenschwäche, entgleiste Zuckerkrankheit und Bluthochdruck, aber auch Schmerzen, chronische Wunden, Depression, Demenz oder Verwirrt­ heitszustände, Ernährungsprobleme, Sturzneigung oder Beweglichkeitseinschränkungen ihrer betagten Patienten. Geleitet wird die Sektion mit 20 Betten von Priv.-Doz. Dr. Valentin Goede, einem erfahrenen Facharzt für Innere

Wer kann am Pflegetraining teilnehmen?

Katja Fieck: Im Prinzip kann jeder pflegende Angehörige unserer Pati­ enten teilnehmen. Das Pflegetraining

Oberarzt und Sektionsleiter Priv.-Doz. Dr. Valentin Goede Klinik für Geriatrie, Sektion für Onkologische Geriatrie Tel 0221 1629-2303

Katja Fieck ist gelernte Gesund- heits- und Kran- kenpflegerin und seit sieben Jahren Pflegetrainerin im St. Franziskus- Hospital.

geriatrie.kh-marien@cellitinnen.de www.st-marien-hospital.de

St. Marien-Hospital | Köln-Innenstadt

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

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