VitaminW_01_2021

Titelthema

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Zu schnell, zu langsam, ein paar Ex­ traschläge – jedes Herz hat seinen individuellen Rhythmus. Abweichun- gen von der Norm sind nicht per se gefährlich, aber bei bestimm- ten Unregelmäßigkeiten sollte man zum Spezialisten gehen. Ein gesundes Herz schlägt durchschnittlich 60 bis 100 Mal pro Minute. Neben individuellen Unterschie- den können bestimmte Tätigkeiten oder Situationen die Frequenz beeinflussen. rasen. „Ist der Puls zeitgleich sehr unruhig, kann dies bereits ein erster Hinweis auf Vorhofflimmern sein. In diesem Fall sollte schnellstmöglich ein EKG geschrieben werden, um eine Diagnose zu ermöglichen“, so Dr. Grebe. Gleiches gelte, wenn auf das Herzrasen Schwindel oder Bewusstlo- sigkeit folgen, dann sollte sofort ärztliche Hilfe in Anspruch genommen werden. Auch ein dumpfer Schmerz im Herzen oder Atemnot sollten zwingend abgeklärt werden. Diagnose Den Beginn bildet eine ausführliche Anamnese, bei der der behandelnde Arzt über Symptome, Vorerkrankungen, Medikamente und auch Herzerkrankungen in der Familie informiert werden sollte. Mitunter kann schon das Ab- horchen mittels Stethoskop erste Hinweise geben, in den meisten Fällen wird der Arzt jedoch ein EKG durchführen, um die elektrischen Ströme im Herz zu messen. Dabei un- terscheidet man zwischen einem Ruhe-EKG, das unter Ru- hebedingungen durchgeführt wird, und einem Belastungs- EKG, das die Herzströme aufzeichnet, während sich der Patient auf einem Laufband oder Fahrrad bewegt. Auch ein 24-Stunden-EKG ist häufig hilfreich. Dr. Grebe: „Oft gibt es jedoch kein EKG eines Anfalls oder die Diagnose kann nicht zweifelsfrei gestellt werden. In diesen Fällen kann eine elektrophysiologische Untersuchung weiterhelfen.“ Bei dieser Untersuchung (EPU) werden mittels durch die

Wer gerade eine anstrengende Sporteinheit beendet hat, dessen Herz schlägt zeitweise schneller, wer im Tiefschlaf liegt, hat gerade einen etwas langsameren Herzschlag. Alles normal, genauso wie der ein oder andere Extraschlag, der bei vielen Menschen oft unbemerkt bleibt. Gerät das Herz jedoch immer wieder und unabhängig von besonderen Beanspruchungen aus dem Takt, spricht man von einer Herzrhythmusstörung und die sollte abgeklärt werden. Herzrhythmusstörungen sind in unserer Bevölkerung weit verbreitet und können unterschiedlichste Symptome und Ursachen haben. Dr. Olaf Grebe, Leiter des Departments für Elektrophysiologie und Rhythmologie am Petrus-Kran- kenhaus, erklärt, welche Unterschiede es gibt und worauf Betroffene achten sollten: „Allgemein gilt, Herzrhythmus- störungen können zunächst in bradykarde (das Herz schlägt zu langsam) und tachykarde (das Herz schlägt zu schnell) Rhythmusstörungen eingeteilt werden. Schlägt das Herz unregelmäßig spricht man von einer Arrhythmie.“ Symptome Manche Herzrhythmusstörungen können auch ohne ein- deutig spürbare Symptome auftreten. Zu den unspezifischen Symptomen zählen dauerhafte Müdigkeit oder Abgeschla- genheit, ebenso Schwindel oder Sehstörungen. Eindeutiger ist sogenanntes Herzstolpern oder auch anfallweises Herz-

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Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2021

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