VitaminW_01_2021

Titelthema

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Herzmuskels oder angeborene Herzfehler. „Beispiele für an- geborene Ursachen sind die AVNRT, also die AV-Knoten- Reentrytachykardie, bei der der AV-Knoten (die elektrische Verbindung zwischen Vorhöfen und Herzkammern) doppelt angelegt ist, oder das WPW-Syndrom, eine angebore- ne Kurzschlussverbindung zwischen Herzkammer und Vorhof“, erläutert Dr. Grebe. Weitere mögliche Ursachen können Schilddrüsenerkrankungen oder auch Schlafap­ noen sein. „Oft lässt sich nicht nur eine einzige Ursache finden, sondern mehrere Faktoren spielen zusammen“, weiß der Experte aus Erfahrung. Dies gilt auch für Patienten, die unter Nierenproblemen leiden. Herzinsuffizienz und Niereninsuffizienz bedingen sich oft gegenseitig oder haben eine entsprechende Wechselwirkung.

Leiste eingebrachter passagerer Elektroden die Leitungsei- genschaften des Herzens und die Neigung des Patienten zu Rhythmusstörungen überprüft. Ursachen Neben äußeren Ursachen wie Stress, übermäßigem Alko- hol- oder Koffeinkonsum können auch Medikamente eine Herzrhythmusstörung auslösen. Weitere häufige Ursachen sind dauerhaft hoher Blutdruck oder bereits vorliegende Herz- oder Kreislauferkrankungen wie koronare Herz- erkrankungen (KHK), Herzinfarkte, Entzündungen des

Elektrophysiologie und Rhythmologie

Dr. Olaf Grebe, Facharzt für Innere Medizin, Kardiolo- gie und Intensivmedizin (Zusatzqualifikation: Spezi- elle Rhythmologie, Interventionelle Kardiologie und Kardiales MRT) ist Leiter des Departments für Elek­ trophysiologie und Rhythmologie am Petrus-Kranken- haus. Er bietet folgende Leistungen an: • Rhythmologische Beratung • Medikamentöse und interventionelle Behand- lung von Herzrhythmusstörungen, insbesondere Vorhofflimmern (Pulmonalvenenablation, inkl. Vorhofohrverschluss) • Durchführung diagnostischer elektrophysiologi- scher Untersuchungen, Ajmalin-Test • Durchführung von Katheterablationen bei tachy- karden Rhythmusstörungen aller Art • Bildgebung bei allen Herzrhythmusstörungen (Kardio-MRT, CT, 3D-Ultraschall und intrakardialer Ultraschall) mit Integration in 3D-Navigations- systemen • Abfrage und Optimierung der Programmierung von Schrittmachern und implantierbaren Kardio- verter-Defibrillatoren (ICDs)

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Häufige Formen und Therapien

Vorhofflimmern „In diesem Fall schlägt das Herz meist zu schnell und unre- gelmäßig. Ein Sonderfall ist das im Vorhof etwas langsamere und meist regelmäßig übergeleitete Vorhofflattern“, erläutert Dr. Grebe. „Durch den Wegfall der geordneten Vorhofaktion kann es zu einer Blutgerinnselbildung im Vorhof kommen, verbunden mit einer erhöhten Schlaganfallgefahr.“ Eine me- dikamentöse Behandlung ist je nach Art der Rhythmusstö- rung und der zugrundeliegenden Herzerkrankung möglich. Dabei werden sogenannte Antiarrhythmika eingesetzt. Ein Blutverdünner wird unabhängig davon hinzugenommen, liegen Risikofaktoren für einen Schlaganfall vor. „Antiar- rhythmika verändern die Elektrik des Herzens und kön- nen selbst Herzrhythmusstörungen hervorrufen. Auch die Nebenwirkungen sind individuell unterschiedlich. Die Gabe muss daher genau geprüft werden.“ Alternativ kann eine Ab- lationstherapie, die Pulmonalvenenablation, Abhilfe schaffen. Dr. Grebe: „Die Erfolgsrate liegt meist zwischen 60 und 80 Prozent, hier spielen individuelle Faktoren wie Vorerkran- kungen oder Dauer des Vorhofflimmerns eine große Rolle.“ Angeborene Herzfehler Anfallsweises, regelmäßiges Herzrasen hat meist angeborene Veränderungen im Reizleitungssystem des Herzens zur Ur-

Leiter des Departments Dr. Olaf Grebe Facharzt für Innere Medizin, Kardiologie und Intensivmedizin. Tel 0202 299-2674

kardiologie.kh-petrus@cellitinnen.de www.petrus-krankenhaus-wuppertal.de Petrus-Krankenhaus | Carnaper Str. 48 | 42283 Wuppertal

Vitamin W – Das Gesundheitsmagazin für Wuppertal – Ausgabe 1.2021

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