einfachCellitinnen_2_2025_final

einfach verwurzelt

Kardinal Van Thuân – ein Zeuge der Hoffnung

Die Botschaft der Hoffnung von Kardinal Van Thuân für unsere Zeit ist Thema des diesjährigen Kölner Kardinal Van Thuân-Forums. Die Veranstaltung versteht sich als Beitrag zum Heiligen Jahr 2025, das Papst Franziskus ausgerufen hat.

Bei einer Familie zu Hause in der Küche

In den Dörfern sind Kinder klar in der Mehrzahl

gute Menschen in unserer Mission in 32 Niederlassungen in Indien gehol fen. Wir vertrauen darauf, dass ER uns auch im Kongo helfen wird“, so die Generaloberin. Dass Amadi über ein großes Potenzial verfügt, davon sind die Schwestern überzeugt. Finanzierung Rund 110.000 Dollar wird der Bau des Mädchenwohnheims kosten, mit Gemeinschafts- und Studierräumen, Schlafsälen für die jüngeren Kinder und Einzelzimmern für die älteren, einer Küche, Speise-, Vorrats- und Waschräumen. Das Wohnheim wird außerdem einer Köchin und einem Hausmeister ein regelmäßiges Ein kommen garantieren. Die Ordensschwestern möchten das Projekt schnellstmöglich in Angriff nehmen und legen es allen Mitar beitern unter dem Dach der Stiftung der Cellitinnen sehr ans Herz, denn Bildung und ‚Hilfe zur Selbsthilfe‘ ist genau die Art von Unterstützung, die nachhaltig wirkt und Kindern wie Elodi und Herline eine Zukunft in ih rer Heimat gibt. „Sobald wir das Geld zusammenhaben, können die Arbei ter mit dem Bau beginnen. Es müs sen nicht immer große Spenden sein. Auch kleine Beträge helfen, das Pro jekt auf den Weg zu bringen“, erklärt Schwester M. Kusum. Jede Spende kommt 1:1 in Amadi für den Bau des Wohnheims an. Das Kloster errichten die Schwestern aus eigenen Mitteln. „Schon für 30 Dollar können wir eine

Mädchen eine Perspektive geben – jenseits von Missbrauch, Ausbeutung und Prostitution. „Unser kurzfristiges Ziel ist es, das Mädchenwohnheim zu bauen und 25 Kindern Rechnen, Sch reiben und Lesen sowie grundlegende Fertigkeiten beizubringen. Mittelfristig möchten wir einen zweiten Konvent gründen, in dem wir die Mädchen, die wir bis zur zehnten Klasse ausgebildet haben, bis zum Abitur begleiten, damit sie anschließend eine Ausbildung zur Krankenschwester machen oder eine Universität besuchen können“, erklärt Schwester M. Kusum ihre ehrgeizigen Projekte. Aber auch jede weite Reise beginnt mit einem ersten Schritt. Wenn alles gut läuft, gehören Elodi und Herline im kommenden Jahr zu den ersten Bewohnerinnen des Mäd chenwohnheims. Doch bis dahin sind noch ein paar Hürden zu nehmen. Die Löhne für die Arbeiter sind zwar sehr niedrig, aber die Materialien müssen unter erschwerten Bedingungen auf Schlamm- oder Sandpisten von weit her herangeschafft werden. „Alle Ein käufe, seien es Lebensmittel, Haus haltsgegenstände, Kleidung, Schreib waren oder Baumaterialien, müssen wir in der 270 Kilometer entfernten Stadt Isiro besorgen. Das kostet viel Geld.“ Doch die Schwestern lassen sich von den Umständen nicht ent mutigen. „Wir sind hier, weil wir über zeugt sind, dass wir nie eine Mission beginnen können, wenn wir warten, bis wir alle finanziellen Mittel zusam men haben. Gott hat uns durch viele

ungelernte Hilfskraft einen Monat lang beschäftigen und so einer Fami lie den Lebensunterhalt sichern.“ Die Ausbildung der Mädchen wird künftig über Patenschaften sichergestellt. ‚einfachCellitinnen‘ wird regelmäßig über die Arbeit der Ordensschwes tern vor Ort, die Baufortschritte und später auch über das Leben im Mäd chenwohnheim berichten. Gemeinsam mit unseren Leserinnen und Lesern möchten wir dafür sorgen, dass die Vision der Ordensschwes tern für Elodi und Herline, ihre Heimat Amadi und alle Menschen dort Wirk lichkeit wird. (S.B./S.St.)

D ie Stiftung Hoffnungswege lädt gemeinsam mit dem Katholi schen Bildungswerk Köln unter dem Titel „Hoffnungswege - Die Bot schaft von Kardinal Van Thuân für un sere Zeit“ zum 2. Kölner Kardinal Van Thuân-Forum am 20.09.2025 in das Mutterhaus der Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse nach Köln-Longerich ein. Aber wie kommt es zu dieser unge wöhnlichen Verbindung der Ordens schwestern der Cellitinnen zu einem vi etnamesischen Erzbischof und Kardinal, und warum halten wir es auch über 20 Jahre nach seinem Tod für lohnenswert, uns mit seinem Leben und seiner Spiri tualität zu beschäftigen? Kaum ein Gut ist in unserer von vielfäl tigen Krisen geprägten Zeit so rar wie die Hoffnung. Hoffnung ist eine Hal tung, die sich besonders in scheinbar ausweglosen Situationen bewährt und zeigt. Menschen, die hoffen, verschlie ßen nicht die Augen vor der Not und dem Leiden in der Welt oder ihrem eige nen Leben. Hoffnung drängt zu Solida rität. Darin unterscheidet sich Hoffnung von einem simplen Optimismus oder von Vertröstung. Wer hofft, reflektiert auch den Grund seiner Hoffnung. Hier besteht eine Verbindung zum Lebens zeugnis von Kardinal Van Thuân und zur biblischen Botschaft der Hoffnung, die ihn trug.

Den Cellitinnen zur hl. Maria in der Kupfergasse war Kardinal Van Thuân schon zu seiner Studienzeit in Rom Mitte der 1950er Jahre durch mehrere Besuche eng verbunden. Auch nach seiner Haft und Ausweisung aus Viet nam bestand diese Verbindung wei ter. Im Mutterhaus in Köln-Longerich befindet sich eine Ausstellung zu sei nem Leben. Unser Forum versteht sich als Beitrag zum Heiligen Jahr 2025 unter dem Leitwort ‚Pilger der Hoffnung‘. In die sem Sinne freuen wir uns auf zahlrei che Besucher, die am 20.09.2025 an unserem Forum im Mutterhaus teil nehmen. Auf der Webseite www.kardinal-van thuan.de finden sich weitere Infor mationen zu Kardinal Van Thuân und zum genauen Ablauf des Forums. Im Anschluss besteht die Möglichkeit, an einer Heiligen Messe zum Gedenken an Kardinal Van Thuân mit der vietna mesischen Gemeinde teilzunehmen. Die Teilnahme am Forum ist kos tenlos. Eine Anmeldung ist bis zum 05.09.2025 erforderlich unter: anmeldung.stiftung@cellitinnen.de (J.F.)

Denn der vietnamesische Kardinal Francois-Xavier Nguyen Van Thuân (1928-2002) ist ein eindrucksvoller Zeuge dafür, selbst in größter Ver zweiflung die Hoffnung nicht zu ver lieren. Während seiner Haft im kom munistisch regierten Vietnam von 1975 bis 1988 verfasste er ‚Gebete der Hoffnung‘, die bis heute faszinieren. In zwei Vorträgen von Dr. Hubertus Blaumeiser (Rom) und Dr. Werner Höbsch (Brühl) sowie in weiteren Ge sprächen sollen Hoffnungswege auch für uns heute bedacht und bespro chen werden. Außerdem wird auf der Veranstaltung die deutsche Neuüber setzung der ‚Hoffnungswege: Bot schaft der Freude aus dem Gefängnis‘ vorgestellt.

Der Bau des Klosters macht Fortschritte

Spendenkonto Augustinerinnen Köln, Severinstr. e. V. IBAN: DE39 3706 0193 0036 2000 14 Verwendungszweck: Mädchenwohnheim Amadi

24

25

einfach Cellitinnen 02 | 25

02 | 25 einfach Cellitinnen

Made with FlippingBook flipbook maker