Cellitinnen 1_2015
Glauben Leben
zum Kunibertsleben schließt sich an: Als Kunibert einmal die Messe zum Patronatsfest in der ,Kirche der Heiligen Jungfrauen‘ – so wurde noch bis ins 17. Jahrhundert die Kölner St. Ursulakirche genannt – feierte, sei plötzlich eine Taube in die Kirche geflogen, habe sich erst auf den Kopf des Bischofs und dann an einer Stelle auf den Boden des Kirchenraumes niedergelassen. Damals war nämlich noch unbe- kannt, wo genau sich das von der Kirche überbaute Grab der unter den Märtyrerjungfrauen so be- sonders verehrten heiligen Ursula befand. Umso mehr schien dieses wundersame Geschehen ein gött- licher Fingerzeig zu sein. Unverzüg- lich wurde an der Stelle gegraben und die Gebeine gefunden. Tatsächlich gibt es bis heute das Grab der Heiligen in der St. Ursula- kirche, neugestaltet in der Barock- zeit mit einer Liegefigur der Hei- ligen aus Marmor, zu deren Füßen eine Taube sitzt. Die Reliquien der heiligen Ursula wurden im hohen Mittelalter in einen Schrein ‚er- hoben‘, dessen Neuanfertigung aus dem 19. Jahrhundert oberhalb des Hochaltars angebracht ist. Zurück zum Kunibertsfenster, des- sen Bildprogramm im fünften Feld oben mit dem aufgebahrten Ver- storbenen und der Beerdigungs- zeremonie abschließt. Nach der Vorstellungswelt der Entstehungs- zeit tragen zwei Engel die Seele des Verstorbenen, geborgen in einem Tuch, zum Himmel.
ungeborenen Kölner Kinder hüte, mit ihnen spiele und sie mit Brei füttere. Über das Weitere gibt es Versionen: Eine Frau, die aus dem Brunnen getrunken hat, bekommt von Maria das zu ihr passende Kind ausgesucht. Neun Monate berei- tet Maria das Kind vor, bis es am Brunnen abgeholt werden kann: Vielleicht geht es auch so, wie es in einem Lied dazu heißt: „Us däm ahle Kunebäätspötzge / kumme mer all ohn Hemp un Bötzge. / Jo dä Storch, dä hat uns heimjebraat / un bei der Mamm en et Bett jelaat.“ Auch bei unerfülltem Kinderwunsch soll das Trinken von Wasser aus dem ‚Kunibertspütz‘ helfen.
Der ‚Kunibertspütz‘ Zum reichen Schatz volkstümlicher Kölner Geschichten gehört die von einem ‚Kinderpütz‘, die bis heute gerne erzählt wird: Die Kinder in Köln würden nicht nur vom Storch gebracht, sondern kämen aus einem Brunnen, tief unter der Kir- che des hl. Kunibert, eben dem ‚Kunibertspütz‘. Dieser Brunnen liegt unter dem Chor der Kirche in einem ursprünglich nicht als Krypta gedachten Zentralraum und war wohl schon in den Vorgängerbau einbezogen, um vielleicht ein schon älteres heidnisches Heiligtum christlich zu überformen. Die Volks- sage erzählt von der Jungfrau Ma- ria, die auf dem Brunnengrund die
Wolfgang Allhorn
Die Kunibertsklinik ‚Unter dem Dach‘ des Kölner St. Marien-Hospitals untergebracht, ist die Kunibertsklinik eine eigenständige und staatlich konzessionierte Privat- klinik mit 16 Planbetten, die das Spektrum des ambulanten OP-Zentrums des Krankenhauses mit einer hochmodernen stationären Versorgungs- einheit ergänzt. Patienten werden hier in verschiedenen operativen Fach- disziplinen von spezialisierten niedergelassenen Fachärzten versorgt. Die medizinische Versorgung wird abgerundet durch erfahrene examinierte Krankenschwestern und Krankenpfleger sowie Physiotherapeuten.
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