Cellitinnen 1_2015
Cellitinnen Forum
01/2015 Zeitschrift der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
■ Titel/Thema
■ Medizin/Betreuung Zukunft Pflege S. 17
■ Idee/Einsatz
Karriere im Verbund S.4
Ehrenamt S. 47
Inhaltsverzeichnis
2 3
Vorwort
Karriere im Verbund
4-13
Titel Thema
Berufsperspektive Pflege Sprungbrett ins Berufsleben
4
5-7
Karrierewege
8-10
Hörsaal oder Ausbildung?
11-13
Medizin Betreuung
Neue Schwerpunkte in Wuppertal TOP-Pflegeheime in Deutschland
14-15
16
Weichen stellen für die Pflege von morgen
17-20
Neue Wege in der Unfallchirurgie
21 22
Expertise Hand
Umfangreiche Baumaßnahmen
23-24
Profile Personen
Seniorenhäuser blicken in die Zukunft
25-28
Aller guten Dinge sind drei
29
„Die Letzten lassen das Licht an“
30 31
Glauben Leben
Kontinuität gewahrt
Wegbegleiter des Lebens XVIII. Teil
32-35 36-37
Orden vor Ort, Teil IV
Beruf(ung)
38 39 40
Ein offenes Ohr für alle Vergib uns unsere Schuld
„Plötzlich waren da nur Fremde“
41-42
Lehren Lernen Idee Einsatz
Was macht eigentlich…? Qualen, die niemals enden Im Dienst der Menschlichkeit
43 44 45 46 47 48
Kulturprojekt für Menschen mit Demenz Fiskus, Film und feuchte Augen 600 Euro für den Tierschutzverein!
Der ,schönste Inselmarathon der Welt‘
49-50 51-55
Kultur Freizeit Kurz Kompakt
Kanada
Wenn Knochen den Halt verlieren Rund um die ‚Familiale Pflege‘
56 56 57 57 58 58 59 59
Tausendfaches Babyglück
380 Minuten Fußballleidenschaft Keine Angst vor Bordsteinkanten!
Gelungener Abschluss
Friedenslicht aus Bethlehem
Veranstaltungen
Behandlungsschwerpunkte
60-61 62-63
Kontakte
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Vorwort
Liebe Leserinnen, Liebe Leser,
„Mein Haus, mein Auto, mein Boot!“ – Wer kennt sie nicht, die Sparkassen- Werbung, mit der vor einigen Jahren für eine geschickte Geldanlage geworben wurde. Die Botschaft war klar: Wer richtig hart arbeitet, sich abrackert, wer Karriere macht, der kann sich mit fachkundiger Unterstützung alle diese Statussymbole leisten. Der hat es ‚zu etwas gebracht‘. Ich möchte hier an dieser Stelle nicht die Statussymbole in den Fokus nehmen, sondern den Begriff ‚Karriere‘. Was heißt ‚Karriere machen‘ und was ist eigentlich eine ‚erfolgreiche‘ Karriere? Wenn ich mich in unserer Stiftung umschaue, dann kann ich viele ‚Karrieren‘ entdecken. Aber woran messe ich ‚Karriere‘? Am Einkommen, an der Zahl der Mitarbeiter, für die ich verantwortlich bin, an der Position, die ich in diesemGefüge bekleide? Ist das Abitur oder die akademische Ausbildung eine Grundvoraus-
setzung, um Karriere machen zu können? Jedes Unternehmen bietet seinen Mitarbeitern ‚Karrierechancen‘. Wir sind selbstverständlich stolz auf unsere Angestellten, die diese Chancen ergreifen, die sich weiterqualifizieren und andere Aufgaben übernehmen. Es gibt viele verschiedene Beispiele dafür, einige stellen wir Ihnen in diesem Heft vor. Aber gibt es nicht auch eine andere Form von Karriere? Man könnte sie vielleicht ‚persönliche‘ Karriere nennen? Wir haben im CellitinnenForum immer wieder von Menschen berichtet, die nach einer längeren Arbeitslosigkeit den Wieder- einstieg geschafft haben, die vielleicht keinen Schulabschluss oder die eine körperliche Beeinträchtigung haben. Sie sind wertvoll für unser Gesamtunternehmen, tragen sie doch zum Gelingen des großen Ganzen bei. Macht also eine Pflegemitarbeiterin, die sich bewusst gegen eine Bereichsleitung entscheidet, weil sie lieber mit Patienten arbeitet und darin ihre Berufung findet, keine Karriere? Was ist mit dem Mitarbeiter, der seine Arbeitszeit verkürzen möchte, um sich mehr um seine Familie kümmern zu können? Ist seine Karriere zu Ende, obwohl er während seiner Dienstzeit Top-Leis- tungen bringt? In den ersten Wochen des Jahres sind einige Artikel erschienen, die auf Umfragen basieren und das Thema ‚Karriere‘ in den Blick genommen haben. Der Grundtenor ist bei allen: Die jüngere Generation möchte weniger Karriere, dafür mehr Lebensqualität. Statussymbole rücken immer mehr in den Hintergrund zugunsten von Selbstbestimmung, Freizeit, Pri- vatleben. Heißt das, dass unsere Arbeit zwangsläufig schlechter wird, weil immer weniger Mitarbeiter Wert auf Karriere legen? Ich denke, das bedeutet es nicht. Es heißt für uns als Dienstgeber, dass wir uns den Bedürfnissen und Wünschen unserer Mitarbeiter anpassen müssen. Die Herausforderung ist, für unsere Patienten und Bewohner qualifizierte Be- handlung und Betreuung sicherzustellen, mit Mitarbeitern, die an der Position, an der sie eingesetzt sind, genau ‚richtig‘ und zufrieden sind. Wir sollten mehr über Erfolg – persönlichen und unternehmerischen –, weniger über Karriere reden.
Hans Mauel Vorsitzender des Vorstandes der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
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Titel Thema
Berufsperspektive Pflege Ausbildungen in einer lange unterschätzen Branche liegen im Trend
25.000 junge Menschen entschlos- sen sich 2014 für eine Ausbildung in einem Pflegeberuf – 3.500 mehr als im Vorjahr. Das vermeldete der Arbeitgeberverband Pflege (AGVP) im vergangenen September. In Deutschland bildet die Branche seit August 2014 etwas mehr als 60.000 Azubis aus, vermutlich wird die Zahl in den kommenden Jahren steigen. Egal ob Krankenpflegeas- sistent, Altenpfleger, Gesundheits- und Krankenpfleger, egal ob mit oder ohne akademischem Ab- schluss – die Chance, auf dem
Arbeitsmarkt Fuß zu fassen, sind für Berufseinsteiger hervorragend. Nach der Ausbildung wartet au- ßerdem eine breite Palette an Entwicklungsmöglichkeiten auf sie. Fachfortbildungen, Studium, Weiterbildungen zum Praxis- anleiter, Wohnbereichs-, Stations- oder Seniorenhausleiter und die Bereiche Wirtschaft, Wissenschaft oder Lehre sowie Pädagogik mit
unterschiedlichen Schwerpunkten stehen den jungen Pflegenden auf ihren Karrierewegen offen. Doch die Branche bildet nicht nur in ihrem Kerngeschäft ‚Pflege’aus. Kranken- und Seniorenhäuser haben auch kaufmännische Abtei- lungen, Küchen-, Lager- und Tech- nikteams. Hier wird ebenso mit Blick auf das Geschäftsfeld der Nachwuchs aus- und später weitergebildet. Auch hier sind nach der Aus-
bildung die Chancen auf dem Arbeitsmarkt sehr gut. Der Verbund der Stiftung der Celli- tinnen zur hl. Ma- ria bildet allein in der Seniorenhaus
GmbH 150 Aus- zubildende in unterschiedli- chen Berufen aus.
Hinzu kommen noch die Auszubil- denden in den acht Krankenhäusern in Köln und Wuppertal, den medizinischen Spezialeinrichtungen und den Dienstleistern im Gesundheitswesen wie der ProServ Manage- ment GmbH.
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Titel Thema
Sprungbrett ins Berufsleben Auszubildende im Cellitinnenverbund schildern ihre Erfahrungen
Verena von der Lühe und Esther Heumüller, beide 22 Jahre alt, sind im dritten Ausbildungsjahr an der Louise von Marillac-Schule. Sie be- reiten sich auf den Abschluss in Ge- sundheits- und Krankenpflege vor und studieren parallel an der Katho- lischen Fachhochschule, Köln. Ve- rena lernte über ihr FSJ (Freiwilliges Soziales Jahr) in der Dro-
Während seiner Praktika im Wup- pertaler Petrus-Krankenhaus und im Krankenhaus St. Josef hat er gemerkt, dass ihm der Beruf Pflege und der damit verbundene enge Kontakt zu den Patienten liegt. Be- sonders die Arbeit auf der Station Anästhesie- und Intensivmedizin macht ihm Spaß. Und das Studi- um? „Das läuft mir nicht weg. Aber vorher mache ich die Ausbildung und sammel erst mal Er-
ter Ausbildung sei schon hoch und man sollte sich disziplinieren und organisieren können. Dennoch bleibt noch ausreichend freie Zeit, die sie mit Freunden verbringen oder in der sie tanzen (Esther) bzw. joggen (Verena).
genhilfe den Kranken- hausbetrieb kennen. Esther machte mit 16 Jahren ein Prakti- kum in der Kranken- pflege, danach stand ihr Berufswunsch fest. Besonders begeistert hat beide die Arbeit in der Krankenhaus-Notauf- nahme. Verena fand außerdem ihre Zeit in der Psychiatrie sehr lehrreich. „Da steht jemand mitten im Leben, hat einen tol- len Job, ist gesellschaftlich
fahrung.“ Seine Kollegin Rafaela wollte schon immer etwas im medizinischen Be- reich machen. „Ein Studium wäre nicht mein Weg gewesen“, und so bewarb sie sich bei der AfG. Bisher findet sie sowohl den theo- retischen Input in der Schule als auch die praktische Ausbildung auf den Stationen sehr spannend.
R a f a e l a
V e r e n a
A n d r e a
J o h a n n a
M a t h i a s
angesehen und durch die Erkran- kung wird er innerhalb kürzester Zeit obdachlos.“ Esther hat die Arbeit im Hospiz, die Ruhe dort und die intensive Pflege, sehr gut gefallen. Beide sind sich einig: Um im Krankenhaus zu arbeiten, sollte man sich ein dickes Fell zulegen. „Hier werden gut gemeinte, aber offene Worte gesprochen, denn die Kollegen müssen sich aufeinander verlassen können. Das ist eine gute Schule fürs Leben.“ Die Belastung des dualen Studiums mit integrier-
E s t h e r
Johanna Fede (43) und Ste- fanie Kaven (38) zeigen, dass eine Ausbildung auch nach langen Jah- ren im Beruf möglich ist. Johanna hat als Zahnarzt- und Pflegehelferin gearbeitet. Doch sie wollte mehr wissen, ihre Möglichkeiten in der Pflege erweitern und so entschied sie sich für die Ausbildung in Ge- sundheits- und Krankenpflege. Für Stefanie stand zunächst die Familie im Mittelpunkt. Daneben arbeitete sie 15 Jahre bei einem ambulanten
S t e f a n i e
Rafaela Haertel (21) und Mathias Schemberg (20) sind im ersten Ausbildungsjahr zum Gesund- heits- und Krankenpfleger an der Wuppertaler Akademie für Gesund- heitsberufe (AfG). Mathias wollte ei- gentlich Medizin studieren, verfehl- te jedoch knapp den erforderlichen Numerus Clausus. Die Ausbildung ist für ihn eine gute Alternative.
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Titel Thema
Pflegedienst. Nachdem die Kinder größer und selbstständiger sind, ist für sie die Zeit gekommen, wieder etwas für sich zu tun. „Jetzt bin ich dran“, erklärt sie und so nahm sie die Ausbildung zur Altenpflegerin auf. Die Pflege von demenziell ver- änderten Menschen liegt ihr. Hier möchte sie nach der Ausbildung ihren Schwerpunkt setzen. Altenpflege ist nur was für Frauen? Weit gefehlt: In den Hausgemein- schaften St. Augustinus
in der Sozial-Kulturellen Betreuung, ein weiterer Ausbildungsschwer- punkt liegt im ambulanten Pflege- dienst. „Der Einsatz in der Pflege gefällt mir am besten, hier würde ich gerne bleiben.“ Die Chancen stehen gut, schließlich werden Fachkräfte wie sie händeringend gesucht. Aber warum die Arbeit im Senioren- und nicht im Kranken- haus? „Ich möchte eine längerfris- tige Beziehung zu den Bewohnern aufbauen können. Im Kranken-
rer beruflichen Zukunft sehen die Beiden gelassen entgegen: „Wir arbeiten in einer Branche, in der immer gute Fachkräfte benötigt werden.“ Vanessa Beck (31) macht gerade im Seniorenhaus Hermann-Josef- Lascheid eine Ausbildung in Teilzeit (75%) in der Altenpflege. Nach der
haus ist das wegen der kurzen Verweildauern nicht möglich.“ Vanes- sa Beck ist im letzten Ausbildungsjahr und liebäugelt bereits jetzt mit der Fortbildung zum Praxisanleiter. Neben Ein- fühlungsvermögen
machen Robin Reufel (24) und Maximilian Koch (20) ihre Aus- bildung zum Alten- pfleger . Beide kennen das Haus aus ihrer Zeit als FSJler, beide haben sich die Entschei- die Altenpflege hängte Robin sein Logistik- studium an den Nagel, was er bis heute nicht bereut. dung nicht leicht gemacht. Für
K a t h a r i n a
V a n e s s a
M a x i m i l i a n
und Durchset- zungskraft findet sie es für den Job wichtig, sich ab- grenzen zu kön- nen.
D a w i d
S e l i n a
T h e r e s a
Neben der Ausbildung in klassischen Pflegeberufen bildet der Verbund auch in verschie- denen kaufmännischen Berufen sowie Fachkräfte für Lagerlogis- tik oder Köche aus. Theresa Hal- ber (18), Katharina Maus (19) und Tanja Becker (21) haben sich nach dem Abitur für die Ausbildung zur Bürokauffrau bzw. Büromanagerin bei der Tochtergesellschaft ProServ in Pulheim entschieden. Ab dem zweiten Lehrjahr kristallisiert sich heraus, in welchem Bereich man sich nach der Ausbildung speziali-
Maximilian wusste, er wollte etwas Praktisches im sozialen Bereich machen, war sich anfangs aber nicht sicher, ob die Altenpflege das Richtige für ihn ist. Mittlerweile steht er voll und ganz hinter seiner Entscheidung. Die angehenden Altenpfleger verfolgen ihre Ziele ehrgeizig: Nach der Ausbildung möchten sie einige Jahre in der Pflege arbeiten und Erfahrungen sammeln. Dann sollen Weiterbil- dungen zum Wohnbereichs- und zum Seniorenhausleiter folgen. Ih-
T a n j a
R o b i n
Mittleren Reife standen zunächst die Kinder, 13 und sieben Jahre alt, imVordergrund. IhrenWunsch, eine Ausbildung im sozialen Bereich zu machen, hat sie zwar aufgescho- ben, aber nicht aufgehoben. Wäh- rend ihrer Ausbildung arbeitet sie im Seniorenhaus in der Pflege und
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Titel Thema
sieren möchte. Katharina haben es die Zahlen angetan, die Abteilungen Buchhaltung oder Controlling sind ihr Ziel. Tanja hat den Übernahme- vertrag im dritten Lehrjahr bereits in der Tasche. Sie fängt im Vertrieb an. Den Kaufmann für Gesundheits- berufe bietet unter anderem die Zentralverwaltung der Senioren- haus GmbH an. Selina Paar hat schon einige Abteilungen kennen- gelernt. „Besonders gut gefällt mir die Vielseitigkeit meines Aus- bildungsberufs. Einblick in ver- schiedene Abteilungen zu erlangen, betrachte ich als große Chance, ein umfangreiches Verständnis für das
Gesundheitswesen zu entwickeln“, so die 19-Jährige.
Leerläufe, da Frühstücks-, Mittags- und Abendtisch voll bedient werden müssen. Die Atmosphäre in der Kü- che ist herzlich, wobei die Küchen- profis von ihren Azubis vollen Ein- satz einfordern. Das bedeutet auch, nach Dienstschluss eventuell noch 30 Minuten dranzuhängen und zu lernen, wie eine Kalbskeule aus- gelöst wird. „Wir arbeiten während unserer Ausbildung auch im Ster- nerestaurant ‚Landhaus Kuckuck‘. Da muss man dann schon was vor- weisen können“, meint Lo Vullo. Er ist im zweiten Lehrjahr. Was danach kommt? „Zuerst möchte ich einen guten Abschluss machen, dann sehe ich weiter.“ Bitte richten Sie Ihre Bewerbung an die jeweilige Adresse: S Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria Graseggerstr. 105 · 50737 Köln-Longerich Tel 0221 974514-35 christiane.hermanns@cellitinnen.de · www.cellitinnen.de LvM Louise von Marillac-Schule GmbH Kath. Bildungsstätte für Berufe im Gesundheitswesen Simon-Meister-Straße 46-50 · 50733 Köln-Nippes Tel 0221 912468-17 info@lvmschule.de · www.krankenpflegeschule-koeln.de AfG Akademie für Gesundheitsberufe gGmbH Vogelsangstr. 106 · 42109 Wuppertal Tel 0202 299-3702 info.afg@cellitinnen.de · www.afg-nrw.de HSM Hospitalvereinigung St. Marien GmbH Dienstleistungscenter Personal und Recht Zentrales Bewerbermanagement Graseggerstr. 105 · 50737 Köln Tel 0221 7491-8613 bewerbungen@cellitinnen.de · www.cellitinnen.de P ProServ Management GmbH Sachsstr. 10-12 · 50259 Pulheim-Brauweiler Tel 02234 9675-106 personal@proserv.de · www.proserv.de MS Medical School academia chirurgica Immermanstr. 65 D · 40210 Düsseldorf Tel 0211 65042498 academia-chirurgica@t-online.de www.medicalschoolacademiachirurgica.com KaBo Karl Borromäus Schule Wittelsbacherring 9 · 53115 Bonn Tel 0228 688 968-10 info@kabo-bonn.de · www.kabo-bonn.de 1) Weitere Termine sind an anderen Schulen möglich.
Für sehr handfeste Ausbildungen haben sich Dawid Macher (19) und Andrea Lo Vullo (18) entschieden. Dawid lernt bei der ProServ Fach- kraft zur Lagerlogistik. Er ist noch im ersten Ausbildungsjahr, aber für ihn steht schon fest: Danach mache ich den Logistikmeister. Andrea lernt in der Küche des Heilig Geist-Krankenhauses das Koch- handwerk. Im Gegensatz zu den Kollegen in der Gastronomie haben die Koch-Azubis des Heilig Geist- Krankenhauses geregelte Arbeits- zeiten. Dafür gibt es aber keine
Ihre Ausbildungsmöglichkeiten in den Einrichtungen der Stiftung der Cellitinnen zur hl. Maria
Beginn der Ausbildung
Ausbildungsberuf
Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen zur hl. Maria (alle Seniorenhäuser)
Heilig Geist-Krankenhaus GmbH
St. Franziskus-Hospital GmbH
St. Marien-Hospital GmbH
St. Vinzenz-Hospital GmbH
Klinikverbund St. Antonius und St. Josef GmbH (alle
Wuppertaler Krankenhäuser)
ProServ Management GmbH
Gesundheits- und Krankenpfleger/-in
1. April 1. Oktober
-
LvM LvM LvM LvM AfG
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Gesundheits- und Krankenpflegerassistent/-in
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LvM* LvM* LvM* LvM*
AfG
1. August *1. September nach Rücksprache mit der LvM
-
Altenpfleger/-in
S/ LvM* 1)
1. September *1. Oktober
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-
AfG
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K
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AfG AfG AfG
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1. April
Ergotherapeut/-in Physiotherapeut/-in
1. Oktober 1. Oktober 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August 1. August
Pharmazeutisch-Kaufmännische/r Angestellte/r
HSM -
- -
Medizinische/r Fachangestellte/r Kaufmann/-frau im Gesundheitswesen Kaufmann/-frau für Büromanagement Fachkraft für Lagerlogistik/Fachlagerist
HSM HSM HSM -
S
HSM HSM HSM HSM HSM -
- - - -
- - - -
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P P P
Informatikkaufmann/-frau
Fachinformatiker/-in Systemintegration
HSM -
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Koch/Köchin
S S
HSM -
Hauswirtschafter/-in
-
- -
Anästhesie-Technische/r Assistent/-in Chirurgisch-Technische/r Assistent/-in Operations-Technische/r Assistent/-in
- - -
MS
MS MS MS MS
KaBo
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Titel Thema Karrierewege Im Cellitinnenverbund führen viele Wege zum beruflichen Glück
nahm sie ein berufsbegleitendes Studium der Medizinökonomie an der Rheinischen Fachhochschule Köln auf, das sie im Juli 2014 ab- schloss. Noch während des Studi- ums wurde Blazanovic Teamleiterin des Verwaltungsbereiches. Ob sie mit ihrer bisherigen Laufbahn zu- frieden ist? „Wenn ich den Weg bis hierhin betrachte, bin ich sehr zufrieden. Die Entscheidung, im Cellitinnenverbund eine kaufmän- nische Ausbildung zu absolvieren und anschließend berufsbegleitend noch ein Studium draufzusetzen, war für mich goldrichtig.“
teilungen – Personal, Rechnungs- wesen, Leistungsabrechnung – und in einzelne Seniorenhäuser. Nach ihrer Ausbildung hätte sie zu Kon- kurrenzunternehmen, Kliniken oder Krankenkassen wechseln können. „Das freundschaftliche, respekt- volle Miteinander, die kurzen Wege bis zur Geschäftsführung und die christlichen Werte sind mir sehr wichtig. Ich nahm also das Über- nahmeangebot an.“ Das Personal- wesen hatte es ihr angetan. Sie bildete sich nach der Abschluss- prüfung zur Personalfachkauffrau weiter, machte den Ausbildereig- nungsschein und übernahm zuletzt die Teamleitung Personal mit vier Mitarbeitern und zwei Azubis.
Sandra Blazanovic Teamleiterin Verwaltungsbereich
Bereits als Schülerin hat sich San- dra Blazanovic in der Cafeteria des Kölner St. Franziskus-Hos- pitals zusätzliches Taschengeld verdient. Nach dem Abitur stand die Berufswahl an – Studium oder kaufmännische Ausbildung? Ein fünfmonatiges Praktikum in der Verwaltung des St. Franziskus- Hospitals brachte die Entschei- dung: Sie bekam dort sofort den gewünschten Ausbildungsplatz zur Kauffrau im Gesundheitswesen . Drei Jahre lang lernte sie alles rund um stationäre und ambulante Ab- rechnung, Patientenaufnahme, Controlling und Finanzbuchhaltung. Sekretariatsarbeit, Aufgaben der Personalabteilung und der Pflege- dienstleitung standen ebenfalls im Ausbildungsplan. Nach bestan- dener IHK-Prüfung blieb sie dem Cellitinnenverbund treu. Zusätzlich zu ihrer Vollzeitstelle im Neurolo- gischen Therapiecentrum (NTC)
Christiane Hermanns Teamleiterin Personal
Ein Beispiel, dass Karriere im Ver- bund auch ohne Studium möglich ist, liefert Christiane Hermanns. Auch sie blieb dem Cellitinnenver- bund nach ihrer Ausbildung treu. Im Sommer 2002 startete sie durch zur Kauffrau im Gesundheitswesen . In der Seniorenhaus GmbH der Celli- tinnen führte ihr Weg durch alle Ab-
Petra Helisch Wohnbereichsleiterin
Langjährige ‚Überzeugungstäter‘ in der Altenpflege sind Petra Helisch (Wohnbereichsleiterin) und Dino Alexander Kierdorf (Seniorenhaus- leiter). Beide arbeiten in den Haus-
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Titel Thema
Beruf mitbringen soll, so ergänzt er die Liste noch um ein hohes Maß an Verantwortungsgefühl, Zuverlässigkeit und Respekt vor Lebensgeschichten. Er bedauert es, dass die Altenpflege, trotz der anspruchsvollen Ausbildung und professionellen Arbeit, gesellschaft- lich immer noch nicht anerkannt ist. Heute gebe es sogar den Bachelor in der Pflege, den Kierdorf für einen guten Zusatz nach Ausbildung und ersten Berufsjahren hält.
Dino Alexander Kierdorf Seniorenhausleiter
Robert Seliger Stellv. Stationsleiter
gemeinschaften St. Augustinus und möchten weder ihren Arbeitgeber noch ihr Aufgabengebiet wechseln. Mit acht Jahren stand für Helisch der Berufswunsch fest: Kranken- schwester wollte sie werden, mög- lichst auf einer Missionsstation – so wie ihr Onkel. Seit über 30 Jahren ist die gelernte Krankenschwester nun in der Pflege tätig, wenn auch nicht an den Rändern der Welt, sondern im heimischen Köln. Vom Kranken- ins Seniorenhaus wech- selte sie eher zufällig, wobei sie diesen Schritt nie bereut hat. Als Wohnbereichsleiterin ist sie für den reibungslosen Ablauf in der Pflege verantwortlich, leitet die Pflegemit- arbeiter und führt die Gespräche mit Angehörigen. Den intensiven Kontakt zu den alten Menschen, die Wärme und Herzlichkeit, die die Hausgemeinschaften St. Augus- tinus zu etwas Besonderem ma- chen, schätzt die 51-Jährige sehr. Wenn junge Menschen Senioren- hausleiter Kierdorf fragen, was man außer Fachwissen und Interesse am Umgang mit Menschen für den
sie sehr. „Diese Station ist schon etwas Besonderes. Durch die vielen technischen Überwachungsappa- rate glaubt man fast auf einer In- tensivstation zu sein. Die Arbeit ist spannend und es ist faszinierend zu sehen, wie schnell wir vielen Patien- ten helfen können.“ Studium – nein, danke. Der nächste Karriereschritt ist aber schon in Planung. Angelia Schellenberg möchte die Weiterbil- dung ‚Stroke Unit‘ belegen – dabei kann sie auf die volle Unterstützung ihres Arbeitgebers bauen. Ähnlich verlief die Karriere ihres Kollegen Robert Seliger. Er ist seit sieben Jahren am Heilig Geist-Kranken- haus. Mittlerweile vertritt der die Stationsleitung der Neurologie und ‚Stroke Unit‘. Nach bestandenem Examen hat er sich kontinuierlich weitergebildet: Die Fachweiterbil- dung ‚Stroke Unit‘ steht ab März 2015 an, den Praxisanleiter und die Weiterbildung zum Ernährungs- manager hat er bereits in seinem Lebenslauf stehen. Studieren möchte er nicht. „Warum auch? Ich gehe doch auch so meinen Weg
Angelia Schellenberg Gesundheits- und Krankenpflegerin
Etwas mit Menschen und mit Medi- zin sollte es sein – das war der Aus- bildungswunsch von Angelia Schel- lenberg. Nach der Mittleren Reife und einem Praktikum im Senioren- haus stand ihr Entschluss fest. Sie wollte Gesundheits- und Kranken- pflegerin werden. Vor vier Jahren hat sie ihre Ausbildung beendet, heute arbeitet sie auf den Stationen Neurologie und ‚Stroke Unit‘ des Heilig Geist-Krankenhauses. Das entspricht ihren Neigungen, denn die Apparatemedizin interessiert
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Titel Thema
und bin schon weit gekommen. Karriere ist nicht nur ein Weg nach oben, auch rechts und links des Weges kann man Karriere dank der guten Fort- und Weiterbildungen machen.“ Und wie stressig ist der Job in der Pflege? „Alles eine Orga- nisations- und Einstellungssache. Klar, wir haben viel zu tun. Das sehe ich aber als positiven Stress an. Es gibt Tage, da haben wir mehr, mal weniger zu tun. Kein Grund zum Jammern.“
den Patienten, Angehörigen und Kollegen gefiel ihm so gut, dass er kurzerhand die vorgesehene Kar- riere in einem großen Bekleidungs- geschäft gegen eine Ausbildung zum Krankenpfleger eintauschte. „Den Schritt habe ich bis heute nicht bereut. Obwohl Freud‘ und Leid in meinem Job sehr nahe bei- einanderliegen, überwiegen die vie- len glücklichen Momente, in denen wir Menschen helfen können“, so Seibert. Nach vielen Zusatz- und Weiter- bildungen hat er sich mit 43 Jahren noch dazu entschlossen, den Stu- diengang zum Bachelor im Pflege- management an der Katholischen Hochschule Köln zu absolvieren. Eigentlich erfordert die jetzige Funk- tion den akademischen Abschluss nicht, doch „das Studium frischt die Theorie wieder auf und zeigt mir viele neue Ansätze, die ich als Führungskraft gut in meine tägliche Arbeit einbringen kann, um Prozes- se zu erfassen und evidenzbasiert zu strukturieren“, erklärt Seibert. Fünfzig Prozent seiner Arbeitszeit verbringt er heute weiterhin an den Krankenbetten und im Stations- alltag. Den anderen Teil seiner Zeit bespricht er sich mit den Qualitäts- management-Teams oder er erstellt Konzepte zur Ambulanzumstruktu- rierung. „Obmit oder ohne Bachelor – man kann es in diesem Beruf weit bringen, denn es stehen einem viele Türen und Weiterbildungsmöglich- keiten offen“, empfiehlt Seibert sei- nen Beruf an die junge Generation weiter.
Sandor Sobothe Ass. Seniorenhaus- Regionalleitung Bonn/Kleve
Um auf Führungsaufgaben in der Seniorenhaus GmbH vorbereitet zu werden, bietet sich neben klas- sischer Ausbildung und Zusatz- qualifikationen auch das Trainee- programm nach dem Studium an. Sandor Sobothe, mittlerweile As- sistent der Seniorenhaus-Regio- nalleitung Bonn/Kleve, hat diesen Weg eingeschlagen. „In dem 18-monatigen Trainee-Programm sehe ich eine ideale Möglichkeit, an die Position der Seniorenhaus- leitung herangeführt zu werden. Zu Beginn lag der Programm- schwerpunkt im Kennenlernen der Aufbau- und Ablauforganisation eines Seniorenhauses. Die Über- nahme erster Führungsaufgaben, die ‚Coaching-Gespräche‘ mit meiner Seniorenhausleitung und die offene Art meiner Kollegen vor Ort führten dazu, dass ich mich schnell angenommen fühlte und rasch in die Organisationsstruk- tur des Hauses hineingefunden habe.“
Oliver Seibert Stellv. Pflegedirektor
Dass auch nicht gradlinig verlau- fene Lebensläufe zum Ziel führen können, beweist der stellvertreten- de Pflegedirektor am Wuppertaler Krankenhaus St. Josef und Sta- tionsleiter Pflege der Abteilungen Intermediate Care, Anästhesie und Schmerzmedizin, Oliver Seibert. Nach dem Realschulabschluss machte er zunächst eine dreijäh- rige kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel, bevor er 1989 seinen Zivildienst im Krankenhaus St. Jo- sef antrat. Hier wurde ihm schnell klar: Das ist es! Der Umgang mit
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Titel Thema
Hörsaal oder Ausbildung? Was die Experten im Cellitinnenverbund dazu sagen
pflege‘ entscheidet, klar sein. Mit der Professionalisierung einher- gehend, werden neue Berufsfel- der, die für Bachelorabsolventen im Gesundheitswesen und in der Pflege interessant sein dürften, entstehen. An den Schnittstellen Pflegequali- tät am Krankenbett, Organisation und Struktur des Stationsalltags, Einsatz neuester Erkenntnisse in der Pflegewissenschaft werden diese Absolventen den Klinik- ablauf zum Wohl der Patienten und Mitarbeiter optimal weiterent- wickeln. “ absolventen ein 18-monatiges Traineeprogramm an, das sie auf Führungsaufgaben vorbereitet. Aktuell durchlaufen drei Trainees mit einem pflegewissenschaftli- chen Studium das Programm. Ein bereits ausgebildeter Trainee ist seit Jahren erfolgreich als Senio- renhausleiter tätig. Bereits frühzeitig werden die Weichen für eine Karriere in der Pflege bzw. eine berufliche Spe- zialisierung je nach Interessenlage des Mitarbeiters gestellt. In indivi- duellen Entwicklungsgesprächen und mithilfe des standardisierten Assessmentcenters werden Stärken festgestellt und Möglich- keiten für die berufliche Zukunft ausgelotet. “
Mitarbeitern neben einer soliden Grundausbildung hoch speziali- sierte und qualifizierte Kenntnisse in klar definierten Fachrichtungen. Mit unseren Mitarbeitern führen wir regelmäßig Gespräche, in denen Fort- und Weiterbildungen individuell geplant werden. Die Primäre Pflege verlangt von den Pflegekräften aber nicht nur ein Höchstmaß an Fachkenntnis, sondern auch an Organisations- leistung. Dieser Mix macht den Beruf so spannend. Die damit verbundene Verantwortung sollte aber jedem, der sich für die Ausbil- dung ‚Gesundheits- und Kranken- männischen Zusammenhängen haben, lernen in der dreijährigen Ausbildung zum Kaufmann im Gesundheitswesen (m/w) alle Verwaltungsbereiche in den Seniorenhäusern und in unserer Zentralverwaltung kennen. Die Ausbildung zum examinierten Al- tenpfleger (m/w) bieten wir in Voll- und in Teilzeit an. Wer möchte, kann parallel dazu an der KatHo ein Pflegestudium absolvieren. Für diejenigen, die sich nach dem Schulabschluss noch nicht ent- scheiden können, empfiehlt sich ein FSJ in unseren Häusern. Stei- gende fachliche und persönliche Anforderungen an die Pflegemit- arbeiter machen eine Akademi- sierung unserer Branche nötig. Daher bieten wir Hochschul-
Susanne Krey, Pflegedirektorin Heilig Geist-Krankenhaus, Köln
„ Die Pflege spezialisiert sich. Eine zunehmende Professionali- sierung des Berufs fordert von den
Thomas Linden, Kaufmännischer Leiter der Seniorenhaus GmbH der Cellitinnen
„ Die Seniorenhaus GmbH stellt rund 150 Ausbildungsplätze zur Verfügung. Abiturienten und Ab- solventen mit Fachhochschulreife, die ein großes Interesse an kauf-
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Titel Thema
allerdings sehr hoch. Wer lieber direkt mit Menschen arbeitet und nicht in den wissenschaftlichen Bereich möchte, dem empfeh- le ich die Pflegeausbildung mit anschließender Spezialisierung durch Fort- und Weiterbildungen. Dann gibt es noch die Ausbildung zum Krankenpflegeassistenten, die sich an Schulabgänger richtet, die ihre Stärken eindeutig in der Praxis, nicht in der Theorie haben und über einen Realschul- oder guten Hauptschulabschluss ver- fügen. Diese Krankenpflegeassis- tenten entlasten die qualifizierten und spezialisierten Pflegekräfte in Kranken- und Seniorenhäusern. “ Komplexität werden in unserer Branche stetig steigen, daher ist das Lernen nach der Ausbildung oder dem Studium nicht vorbei. Das gilt für die pflegerischen, me- dizinischen und kaufmännischen Bereiche gleichermaßen. Wenn ich den jungen Menschen heute einen Tipp geben darf: Ob sie studieren oder einen anderen Ausbildungsweg einschlagen oder eine Weiterbildung machen möchten – sie sollten darauf ach- ten, dass der Abschluss staatlich anerkannt ist und dass sie Spaß an dem haben, was sie machen. “
zu studieren. An der Louise von Marillac-Schule bieten wir neben der Ausbildung zumGesundheits- und Krankenpfleger bzw. zum Altenpfleger ein duales Studium an, in Kooperation mit der Katho- lischen Fachhochschule Köln. Für beide Möglichkeiten benötigt man ein (Fach-)Abitur, für die Aus- bildung zumindest einen sehr guten mittleren Schulabschluss. Parallel zur Ausbildung machen die Schüler ihren Bachelor in der Pflege und studieren nach der Ausbildung noch ein Jahr berufs- begleitend weiter. Wer also großes Interesse an der Pflege als Wis- senschaft hat, dem empfehle ich diesen Weg. Der Lernaufwand ist reich achten wir auf gute Noten im (Fach-)Abitur, eine gute Allgemein- bildung und seriöses Auftreten. Die Identifikation mit unserem christlichen Leitbild setzen wir voraus. Darüber hinaus sollten die Bewerber kommunikativ und wissensdurstig sein. In der Zentralverwaltung arbeiten 40 Mitarbeiter. Die Azubis – wir stellen jedes Jahr drei neue ein – arbeiten mit dem kompletten Team und in allen Abteilungen. Wir unterstützen diejenigen, die neben der Ausbildung noch studieren oder sich anderweitig fortbilden möchten. Die Ansprüche und
Almut Behrens, Stab Recht und
Personalentwicklung bei der Seniorenhaus GmbH
„ Bei unseren Bewerbern um eine Lehrstelle im kaufmännischen Be-
Beate Eschbach, Leiterin der Louise von Marillac-Schule, Köln
„ Studium oder Pflegeaus- bildung? Das eine schließt das andere nicht aus. Wer eine Aus- bildung macht, kann sich auch später noch dazu entschließen
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Titel Thema
Krankenbetten. Dabei werden sich Ausbildung und Studien- gänge in der Pflege ergänzen, mehr Qualität für die Patienten und bessere Arbeitsbedingun- gen für die Mitarbeiter schaffen. Wichtig ist allerdings, ein Auf- gabenprofil für die akademische Pflege zu erstellen. Häuser, die hier früh ansetzen, haben einen klaren Wettbewerbsvorteil, und zwar sowohl imGewinnen von Pa- tienten als auch von Mitarbeitern. Unsere Azubis sind die Zukunft der Krankenhäuser und Pflegeein- richtungen. Das bedeutet, dass an den Schnittstellen von Theorie und Praxis Aufgaben und Kom- petenzen koordiniert und genau aufeinander abgestimmt werden müssen. Hier liegt eine große Verantwortung bei den Praxis- anleitern, die die Schüler auf den Stationen betreuen. “ Neben den externen Weiterbil- dungen bieten wir unseren Mit- arbeitern im Verbund ein breites innerbetriebliches Fortbildungs- programm an. Sie finden dort fachspezifische Themen, aber auch nicht krankenhaustypische Angebote wie Exerzitien, Sport- und Entspannungskurse. Als katholischer Krankenhausträger ist uns auch die Seelsorge sehr wichtig. Unsere Mitarbeiter, auch die Auszubildenden, haben je- derzeit die Möglichkeit, sich mit unseren Seelsorgern vor Ort aus- zutauschen. “
„ Weiterbildungen werden im Pflegebereich großgeschrieben. Die rasante Entwicklung der The- rapieformen erfordert von unseren Mitarbeitern die Bereitschaft, ihr Berufsleben lang zu lernen. Wich- tiger als ein akademischer Ab- schluss ist die Einsatzbereitschaft für die Patienten und die Neugier, Kenntnisse zu vertiefen. Ein Studium erweitert sicherlich den Horizont. Es sollte dazu die- nen, bestimmte Fragestellungen in der Pflege zu beantworten, und zwar sowohl am Schreibtisch wie auch am Krankenbett.
Nicole Krokowski, Leiterin Dienstleistungs- center Personal und Recht, Hospitalvereini- gung St. Marien GmbH
Michael Berchtold Fachbereichsleiter Pflege an der AfG
Efterpi Tourountza-Schefels Pädagogische Leiterin der Akademie für Gesundheits- berufe (AfG), Wuppertal
Anforderungen an den Beruf, die Professionalisierung der Branche und die politischen Rahmenbe- dingungen kennen und verfolgen wir an der Schule sehr genau. Zu- künftig wird es in Kranken- und Seniorenhäusern mehr studierte Mitarbeiter geben, auch an den
„ Die AfG ist eine der größten Schulen für Gesundheitsberufe Nordrhein-Westfalens. Rund 550 Azubis verteilen sich auf sechs Ausbildungsrichtungen. Der weitaus größte Teil hat sich für den Beruf Gesundheits- und Krankenpflege entschieden. Die
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Medizin Betreuung
Neue Schwerpunkte in Wuppertal Klinikverbund St. Antonius und St. Josef baut die Altersmedizin aus
Dadurch werden in Wuppertal erst- mals sämtliche Einrichtungen unter einem Dach zu finden sein, die ins- besondere im Fall von Risikogebur- ten die erforderliche Absicherung bieten. Die neue Struktur ist für die kleinen Patienten mit Blick auf die Versorgungsqualität ein Schritt nach vorne, denn die Wege zwischen Geburtshilfe und Kinderklinik sind in Zukunft deutlich kürzer. HELIOS bietet dann eine integrierte Versor- gung für Kinder und Jugendliche im Alter von Null bis 21 Jahren an. „Wir freuen uns auf unsere neuen Mit- arbeiter und intensivieren durch die Übernahme die schon bisher gute Zusammenarbeit. Die Arbeitsver- träge sind weiter gültig. Wir werden alle Beschäftigten übernehmen“, verspricht Dr. Marc Baenkler, Kli- nikgeschäftsführer am HELIOS Kli- nikum Wuppertal. Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef wird sich künftig auf den Ausbau und die fachliche Weiter- entwicklung der beiden Standorte in Elberfeld und Barmen konzen- trieren. So werden am Petrus-Kran- kenhaus beispielsweise sowohl die Intensiv- als auch die Allgemein- stationen weiter modernisiert. Und auch am Krankenhaus St. Josef wird verstärkt investiert. Über 40 Millionen Euro sind in den letzten Jahren bereits geflossen. „Das ist für uns als freigemeinnütziger Träger eine große Summe“, be- tont Michael Dohmann, „und wir werden auch weiter investieren,
Klinikverbund-Geschäftsführer Michael Dohmann (2. v. li.) und HELIOS-Klinikum-Geschäftsführer Dr. Marc Baenkler (2. v. re.) informieren die Presse
Der Klinikverbund St. Antonius und St. Josef übergibt die Frühgebore- nenversorgung der St. Anna-Klinik an das HELIOS KlinikumWuppertal. Die beiden Klinikträger betreiben das Perinatalzentrum an der Vogel- sangstraße bereits seit vielen Jahren gemeinsam. HELIOS führt das Zen- trum künftig allein und übernimmt ab dem 1. März gleichzeitig auch die Klinik für Gynäkologie und Geburts- hilfe, in der das Perinatalzentrum angesiedelt ist. Die Übertragung steht unter den üblichen Vorbehal- ten, insbesondere der kartellrecht- lichen Freigabe. Nach Beschluss des Gemeinsamen Bundesausschusses (G-BA) müs- sen Frühgeborene in Deutschland künftig mit einem deutlich höheren Personaleinsatz betreut werden. „Grundsätzlich befürworten wir diesen Beschluss natürlich, da er
das Kindeswohl im Auge hat“, so Michael Dohmann, Sprecher der Geschäftsführung im Klinikverbund St. Antonius und St. Josef. „Von uns hat der Beschluss aber eine der schwierigsten Entscheidungen verlangt, die wir im Klinikverbund bislang treffen mussten. Denn eine Verdoppelung der Personal- kosten sowie die ohnehin hohen Betriebskosten und ein Neubau des Eltern-Kind-Zentrums würde den wirtschaftlichen Rahmen des Klinik- verbundes sprengen.“
Geburtshilfe und Kinderklinik unter einem Dach
HELIOS wird die verwandten Berei- che Geburtshilfe, Frühgeborenen- versorgung, Kinderintensivstation und das Zentrum für Kinder- und Jugendmedizin im ohnehin ge- planten Neubau zusammenführen.
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Medizin Betreuung
um beide Standorte stetig weiter zu entwickeln. Nicht nur zum Wohl unserer Patienten, sondern auch unserer Mitarbeiter“.
Angebote der geriatrischen Tages- klinik, die es nicht bettlägerigen Patienten ermöglichen, tagsüber die Therapieangebote wahrzunehmen und abends wieder nach Hause zurückzukehren. Unterstützt wird das umfassende Angebot durch die Leistungen des Regionalen Thera- piezentrums (RTZ), das ebenfalls Teil des Klinikverbundes ist. Breites Versorgungsspektrum an beiden Klinikverbund-Standorten Neben der Geriatrie haben sich auch die anderen Disziplinen an den beiden Standorten stetig weiterent- wickelt. So sind im Krankenhaus St. Josef alle Angebote rund um den Bewegungsapparat konzentriert, wie beispielsweise die Endoprothe- tik aller Gelenke, die Rheumatologie sowie die Klinik für Schmerzmedizin. Das Petrus-Krankenhaus profiliert sich zusätzlich zu den komplexen chirurgischen Disziplinen, wie der Thorax- und Wiederherstellungs chirurgie, in der Inneren Medizin und zunehmend auch in der onkologi- schen Versorgung, wie zum Bei- spiel mit dem Lungen- und dem neu entstandenen Darmzentrum. Auch die Klinik für Hals-, Nasen- und Ohren-Krankheiten mit der Kopf- und Hals-Chirurgie, die im Laufe des Jahres von der St. Anna-Klinik ans Petrus-Krankenhaus verlagert wird, baut ihr Spektrum weiter aus.
tremen finanziellen Schieflage und die bauliche und technische Aus- stattung ließ in vielen Fachberei- chen zu wünschen übrig. Hohe Investitionen waren unverzichtbar, um die medizinische Versorgung zu gewährleisten und künftig am Markt überhaupt konkurrenzfähig zu bleiben. Für eine langfristige und bedarfsgerechte Planung in der Wuppertaler Kliniklandschaft sind die nun eingeleiteten Schritte un- umgänglich. Die Verantwortlichen des Klinikverbundes haben in den letzten Jahren alle erdenklichen Maßnahmen ergriffen, um den ka- tholischen Krankenhausträger am Standort Wuppertal zu erhalten und damit den größten Teil der Arbeits- plätze zu sichern. Dass es dabei auch zu einschneidenden Schritten kommen musste, ist allen Beteilig- ten nicht leicht gefallen, besonders dann, wenn Standorte geschlossen und Arbeitsplätze abgebaut wur- den. Sowohl für die Mitarbeiter als auch für die einzelnen Häuser sind in intensiven Prozessen individuelle Lösungen erarbeitet worden. Die jetzt durchgeführten Umstruk- turierungen konfrontieren die Mit- arbeiter erneut mit weitreichenden Veränderungen. Die Geschäfts- führung des Klinikverbundes ist aber überzeugt, dass mit dieser Entscheidung ein weiterer, wichti- ger Schritt auf dem Weg zu einer dauerhaften Stabilisierung gemacht werden kann und dass mit dieser klaren strategischen Ausrichtung die beiden Standorte Petrus-Kran- kenhaus und Krankenhaus St. Josef nachhaltig gestärkt werden.
Erste Adresse für geriatrische Versorgung
Übergreifend wird sich an beiden Standorten vor allem die Alters- medizin weiterentwickeln, so dass mit den Angeboten in Elberfeld und Barmen die gesamte diagnostische und therapeutische Versorgung äl- terer und hochaltriger Menschen in der Region sichergestellt ist. In der Altersmedizin war der Klinikverbund in der Region schon immer führend, diese Position soll nun ganz klar gestärkt und weiter ausgebaut wer- den. Und so will auch das HELIOS Klinikum künftig stärker auf das An- gebot und die fachliche Expertise des Klinikverbundes zurückgreifen, wenn es um die Versorgung ger- iatrischer Patienten geht. Diese mussten bislang nach Schwelm zur Behandlung. Zusätzlich zu den stationären Ab- teilungen mit ihrer Akutversorgung von Alterserkrankungen am Petrus- Krankenhaus und Krankenhaus St. Josef bietet der Klinikverbund mit der Klinik für Geriatrische Reha- bilitation am Petrus-Krankenhaus auch direkt die Weiterversorgung älterer und hochaltriger Patienten an. Therapieziel ist es, nach einer akuten Erkrankung oder bei Ver- schlechterung eines chronischen Leidens, wieder eine aktive Teilhabe am Alltag zu ermöglichen. Dazu gehören auch die teilstationären
Stärkung der Standorte
Bei der Übernahme im Jahr 2009 war der Klinikverbund in einer ex-
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Medizin Betreuung
TOP-Pflegeheime in Deutschland Hausgemeinschaften St. Augustinus und St. Ritastift gehören dazu
ist sich Seniorenhausleiter Helmut Klein vom St. Ritastift sicher. „Für unsere Bewohner ist dies eine wei- tere Bestätigung, den richtigen Ort für ihr Leben im Alter gefunden zu haben.“ Das St. Ritastift an der Rüt- ger-von-Scheven-Straße eröffnete 1999 und wurde zwei Jahre später durch 29 Seniorenwohnungen er- gänzt. Es verfügt über 80 vollstatio- näre Pflegeplätze und acht Plätze für Kurzzeitpflege. Der Medizinische Dienst der Krankenkassen hat es mit einer glatten 1,0 als Gesamt- note bewertet. Außerdem trägt die Einrichtung den ‚Grünen Haken‘ für Verbraucherfreundlichkeit. In Düren ist das St. Ritastift eine bekannte und beliebte Adresse für Senio- ren, weil sich hier Menschen sehr schnell wohl und gut aufgehoben fühlen. Von den Bewohnern sind vier 100 und mehr Jahre alt. Auch die älteste Dürenerin lebt hier: Sie ist stolze 107. Das Nachrichtenmagazin FOCUS hatte das Hamburger Institut STA- TISTA mit der Datensammlung und -auswertung beauftragt. Von bundesweit 4.614 Pflegeheimen kamen nach der ersten Sondierung 1.700 in die engere Wahl. Schließ- lich wurden 856 Pflegeheime in die Liste der TOP-Pflegeheime Deutschlands aufgenommen. In Düren ist nur das St. Ritastift aus- gezeichnet worden. Die nächste TOP-Einrichtung für Senioren be- findet sich laut FOCUS erst wieder in Köln.
Die Hausgemeinschaften St. Au- gustinus in Köln-Nippes und das Seniorenhaus St. Ritastift in Dü- ren wurden jetzt in die Liste der ,TOP-Pflegeheime Deutschlands 2015‘ aufgenommen. Das Nach- richtenmagazin FOCUS veröffent- lichte die Übersicht vor wenigen Wochen. Kriterien sind die Qualität durch die MDK-Note sowie die Auszeichnung ‚Grüner Haken‘ für Verbraucherfreundlichkeit. Doch vor allem zählten persönliche Empfehlungen durch andere Pfle- geheimleiter und Sozialdienste aus- gewählter Krankenhäuser in der Region. „Wir freuen uns sehr über die Aus- zeichnung“, sagte Seniorenhaus- leiter Dino Alexander Kierdorf von den Kölner Hausgemeinschaften. „Ich sehe darin vor allem eine An-
erkennung aller Kolleginnen und Kollegen sowie unserer Leistun- gen für die Menschen, die bei uns leben.“ Die Hausgemeinschaften St. Augustinus haben vor neun Jahren eröffnet. Das spezifische Konzept ermöglicht einen beson- deren Umgang mit und zwischen den hier lebenden Senioren, bei dem gemeinschaftliche Aktivitäten im Vordergrund stehen. Die Einrich- tung verfügt über 59 Plätze in den Hausgemeinschaften sowie über 12 Kurzzeitpflegeplätze. Der Medi- zinische Dienst der Krankenkassen (MDK) hat sie mit der Gesamtnote 1,1 bewertet. Außerdem trägt die Einrichtung seit 2014 den ‚Grünen Haken‘. „Mit der Auszeichnung wird einmal mehr die besondere Qualität unse- rer Einrichtung gewürdigt“, dessen
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Medizin Betreuung
Weichen stellen für die Pflege von morgen Cellitinnen-Krankenhäuser veranstalten internationalen Pflegekongress
Unter dem Motto ‚Pflege stellt sich – Herausforderungen im Wandel der Zeit‘ hatten die Pflegedirektio- nen der Krankenhäuser der Stiftung der Cellitinnen auch imHerbst 2014 wieder zu einem internationalen Pflegekongress in das Maternus- haus in Köln eingeladen. Anspruch
der Veranstaltung war, wie der Titel bereits ankündigte, den weiten Bo- gen zu spannen von den Ursprün- gen der modernen Pflege in den 70er Jahren des letzten Jahrhun- derts bis zu den aktuellen Heraus- forderungen. Diese sind vorrangig geprägt vom demografischen Wandel, der für die Krankenhäu- ser vor allem eine stetig steigende Anzahl multimorbider, also vielfäl- tig und mehrfach erkrankter, und demenziell veränderter Patienten bedeutet. Der Tag startete mit ‚erlebter Pfle- gegeschichte‘. Keine Geringere als Schwester Liliane Juchli selbst berichtete über den langen Weg, den die Entwicklung der Kranken- pflege gegangen ist. Bis heute gilt ihr Lehrbuch – ‚der Juchli‘ – als eines der zentralen Lehrwerke in Pflege als ‚Kulturauftrag‘
der Ausbildung der Gesundheits- und Krankenpflege. 1971 erstmals herausgegeben, definierte das Lehrbuch das, was bis heute in der Pflege gelehrt und im besten Fall auch in den Krankenhäusern gelebt wird. Dabei stehen die Patienten nicht nur mit ihren medizinischen, son- dern auch mit ihren persönlichen und seelischen Bedürfnissen im Mittelpunkt aller pflegerischen Tä- tigkeiten; also der Beginn dessen, was heute als ‚ganzheitliche Sicht‘ bezeichnet wird. Darüber hinaus gibt der Ansatz auch ein Konzept zur pflegerischen Selbstfürsorge vor: Nur wenn die Pflegenden (auf) sich achten, sind sie auch in der Lage, auf ihre Patienten zu achten. Zum Zeitpunkt des Erscheinens war diese Erkenntnis eine Revolu- tion des Berufsbildes. Mit zwei zen- tralen Botschaften verabschiedete
Schwester Liliane Juchli
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Medizin Betreuung
die charismatische 83-Jährige ihre begeisterten Zuhörer dann in die Mittagspause: 1. Pflege ist ein Kulturauftrag. Denn die Kultur einer Gesellschaft be- stimmt maßgeblich den Umgang der Menschen mit sich selbst und mit ihren Mitmenschen. 2. Menschen müssen sich an ‚einen Stern binden‘ und sich vom ‚Engel der Neugierde‘ leiten lassen. Nur dann ist Entwicklung möglich. Fortbildung ‚Dementia Care‘ Nach der Pause leiteten dann Er- fahrungsberichte zum Lehr- und Pflegekonzept ‚Dementia Care‘
über zum zweiten, großen Themen- komplex, demUmgang mit demen- ziell veränderten Patienten. Drei Teilnehmerinnen aus Pflege, Ca- se-Management und Sozialdienst berichteten von ihren persönlichen Erfahrungen mit dieser modularen Fortbildung und den Auswirkungen auf ihren konkreten Berufsalltag. ‚Dementia Care‘ ist eine modulare Fortbildung, die die Sensibilisierung aller Abläufe eines Krankenhauses auf die Erlebenswelt demenziell ver- änderter Patienten zum Ziel hat. Und so berichteten die Teilnehme- rinnen von sehr unterschiedlichen Erfahrungen, immer abhängig von ihrem jeweiligen Arbeitsbereich. In
einem Punkt waren sie sich aber einig: Ein Patentrezept für den Umgang mit dementen Patienten gibt es nicht. (Mehr zu Aufbau und Inhalten von Dementia Care auf S. 41 f. in diesem Heft).
Perspektivwechsel – ‚Barbaras Story‘
Einen sehr kreativen und emotio- nalen Ansatz, ihre Mitarbeiter für die Bedürfnisse dementer Patienten zu sensibilisieren, haben die Kli- niken der St. Thomas Foundation in London gewählt. Ihre Pflege- direktorin Eileen Sills berichtete sehr anschaulich davon, wie sie
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sich nach langer Diskussion für die Produktion eines Films entschieden haben: Die Schilderung der Abläufe im Krankenhaus aus der Perspek- tive einer demenziell veränderten Patientin: Barbara. ‚Barbaras Story‘ vermittelt dabei sehr eindringlich und emotional die Gefühlswelt der Protagonistin – sowohl ihre Ängste vor allem Unbekannten und ihre Sorgen über ihre Verwirrung, als auch ihre Erleichterung und Ent- spannung, wenn sie auf ein Gegen- über trifft, das ihr freundlich begeg- net und sich ausreichend Zeit für sie nimmt. Der Film gibt den 13.500 Mitarbeitern der Londoner Kliniken einen ganz unmittelbaren Einblick
in eine Erlebenswelt, die ihnen an- sonsten verschlossen bliebe. Heute sei Barbara in ihren Einrichtungen bekannter als Florence Nightingale – so Eileen Sills augenzwinkernd.
de, Oberarzt der Geriatrie am St. Marien-, und Martin Rössler, Assis- tenzarzt der Anästhesie, Intensiv- medizin und Schmerztherapie am St. Franziskus-Hospital, ihre fach- lichen Erfahrungen aus dem alltäg- lichen Umgang mit ihren Patienten. Dr. Goede legte den Schwerpunkt seiner Ausführungen vor allem auf die Frage, woran man eine Demenz überhaupt erkennt. Denn nicht jede Einschränkung der Gehirnleistung bei älteren Patienten sei direkt eine demenzielle Veränderung. Und eine vorschnelle Diagnose und vor allem Medikation schade dem Patienten. Im Fall eines altersbedingten Nach- lassens der kognitiven Fähigkeiten
Kleine Gesten – große Wirkung
Der Umgang mit dementen Patien- ten wirft natürlich nicht nur pflege- rische Fragen auf, sondern kon- frontiert auch die Ärzte mit einem komplexen Krankheitsbild, dessen Erforschung an vielen Stellen noch in den Kinderschuhen steckt. Sehr anschaulich schilderten zum Ab- schluss des Tages Dr. Valentin Goe-
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