Cellitinnen 2_2016-3
Titel | Thema
Viktor Schroeder mit Ehefrau
Die Kapelle des Sophienhofs
ße und geschmackvoll gestaltete Kapelle, aber auch die Hochwer- tigkeit der gesamten Ausstattung zeigen deutlich die Wertschätzung, die der Stifter betagten Menschen entgegenbrachte. Im Leitbild der Einrichtung, die unverändert für alle Mitarbeiter gilt und von ihnen auch sehr bewusst mitgetragen wird, hat Viktor Schroeder seine Ansprüche formuliert. Sätze wie: „Die Wohn- anlage Sophienhof ist ein Ort, an dem alte Menschen mit ihrer Be- dürftigkeit an erster Stelle stehen“ oder „Die Grundlage unserer Arbeit entspricht dem Prinzip der Solidari- tät“ verdeutlichen seine Einstellung, die sich übrigens auch in seinem lebenslangen sozialen ehrenamtli- chen Engagement zeigte. In beide Projekte, die Wohnanlage Sophienhof in Niederzier und die da- zugehörigen Seniorenwohnungen in Düren-Birkesdorf, sind viele Mil- lionen geflossen. Viktor Schroeder lebte eher bescheiden. Gemeinsam mit seiner Ehefrau bezog er 2005
eine Wohnung auf dem Sophien- hofgelände in Niederzier. Sophie Schroeder lebt bis heute dort.
hatte deshalb oberste Priorität für die Familie. Zieht man ein Fazit nach den ersten 100 Tagen unter der neuen Trägerverantwortung, dann fällt es positiv aus. Die Mitarbeiter sind zum einen beruhigt, weil ihre Verträge ohne Änderungen über- nommen wurden. Auf der anderen Seite sehen sie auch, dass die gute Arbeit, die bisher geleistet wurde, wertgeschätzt wird. Die Sorge, dass die Leitgedanken, die die Mitarbeiter bewusst mittragen und leben, ver- loren gehen, ist unbegründet. Man möchte, dass es so bleibt. Sicherlich hilfreich war es auch für alle Betei- ligten, dass die neue Geschäfts- führerin Gerlinde Kremers, bildlich gesprochen, den roten Faden auf- genommen hat. „Wir arbeiten für alle!“ Eine Mitarbeiterin hat es auf den Punkt gebracht und wollte damit sagen, dass alle Bereiche, auch wenn sie formal getrennt sind, in intensivem Austausch stehen. „Wir arbeiten für alle!“ Das ist ein Satz, wie ihn auch Viktor Schroeder gesagt haben könnte.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ansprüche des Stifters sind sicherlich klar formuliert. Viele lang- jährige Mitarbeiter haben ihn noch gekannt und gemeinsam mit ihm den Sophienhof aufgebaut. Auch dadurch, dass Sophie Schroeder in einem Haus der Wohnanlage lebt, sind die Bindungen bis zum heutigen Tage sehr eng. Die Sorge vieler Mitarbeiter, wie es nach dem Rückzug der Erben aus der Verant- wortung für das Haus weitergehen wird, sind deshalb mehr als ver- ständlich. Aus der Verantwortung für das Erbe haben die Kinder nach einer Lösung gesucht, die die Inten- tionen der Eltern weitertragen. Von der Ausrichtung her ist der Sophien- hof ein von einem christlichen Leit- gedanken geprägtes Haus. Die Su- che nach einem Träger, der dieses christliche Leitbild ebenso pflegt,
CellitinnenForum 2/2016 7
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