Cellitinnen 3_2018_finale_Version 30.7.2018
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die Bahn mal wieder zu spät kommt oder wir im wöchentlich wieder- kehrenden Montagmorgenstau ste- cken, kommen wir mit noch so viel Aufregung und Gehupe auch nicht schneller ans Ziel. Mit Plan B – ein Plausch mit anderen Wartenden, das Hören eines guten Radiobe- richtes oder das Schweifen-Lassen der Gedanken – ließe sich die Wo- che entspannter beginnen. Die Ge- lassenheit fordert also dazu auf, uns auf das Wesentliche zu konzentrie- ren, aus ‚Mücken keine Elefanten‘ zu machen und Unabänderliches hinzunehmen. „Vor allem ist es nötig, sich selbst richtig einzuschätzen, da wir in der Regel uns einbilden, mehr zu kön- nen, als tatsächlich der Fall ist“ (Seneca) Die Grenzen des Möglichen und seine eigenen Grenzen zu kennen und anzunehmen, ist den Stoikern zufolge der Schlüssel zu einem glücklichen Leben, das selbstbe- stimmt und nicht von Reichtum, Macht, Ansehen und Emotionen geleitet wird. Diese Selbstakzeptanz ist nicht zu verwechseln mit Nar- zissmus; so kreisten weder Seneca noch Marc Aurel um den eigenen Bauchnabel. Wir sollen uns viel- mehr unserer Ecken und Kanten bewusst werden und einen liebe- vollen Blick darauf werfen. Dass der Weg zur Gelassenheit eine Heraus- forderung ist, die ein Leben lang trainiert und hinterfragt werden will, leugneten die Anhänger der Stoa nicht.
Ohne ein Fundament wie bei Meis- ter Eckhart kamen auch Griechen
Marc Aurel
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CellitinnenForum 3/2018
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