Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung
Medizin | Betreuung
Ständig einen Frosch im Hals? Hals-Nasen-Ohren-Krankheiten sind nicht zu unterschätzen
Heiserkeit; muß 2 Mal tägl. Emser Wasser inhalieren“ – so schrieb es Kaiser Friedrich III. am 18. Februar 1887 in sein Tagebuch. Dies war der erste Hinweis auf seine tödliche Kehlkopfkrebs-Erkrankung. Die Behandlungsmöglichkeiten damals waren aus heutiger Sicht unzuläng- lich. Ein Jahr später drohte der Kaiser fast zu ersticken und erhielt einen Luftröhrenschnitt, knapp vier Monate später war er tot. Kaiser Friedrich III. ist nur ein historisches Beispiel für eine Tumorerkrankung im Hals-Nasen-Ohren-Bereich. Das St. Franziskus-Hospital ist ei- nes der wenigen Krankenhäuser in Köln mit einer eigenen Fachabtei- lung für Hals-Nasen-Ohren-Heil- kunde, Kopf- und Hals-Chirurgie. „Wir behandeln alle Erkrankungen der Kopf-Hals-Region und decken das gesamte diagnostische und operative Spektrum des Fach- gebietes ab“, fasst Chefarzt Dr. Christoph Möckel zusammen. HNO-Tumorerkrankungen
Zahlreiche berühmte Persönlich- keiten hatten Probleme mit Hals, Nase und Ohren. Martin Luther, Ludwig van Beethoven, Bedrˇich Smetana sind nur drei berühmte Persönlichkeiten, die mit HNO-Er- krankungen zu tun hatten. Während Luther an einer Innenohrerkran- kung litt, die ihm ein „Brausen und Sausen“ im linken Ohr bescherte und heftige Schwindelgefühle aus- löste (Menièrsche Krankheit), war
Beethoven vermutlich von einer Knochenerkrankung betroffen, die im Verlauf von gut zehn Jahren zum vollständigen Hörverlust führ- te. Smetanas Erkrankung verlief schneller. Er ertaubte innerhalb von drei Monaten und litt vorher unter starken Ohrgeräuschen. Auch vor Kaisern machten HNO- Erkrankungen nicht Halt: „Durfte nicht aus wegen andauernder
18 CellitinnenForum 4/2017
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