Cellitinnen 4_2017_letzte_Fassung
Medizin | Betreuung
Auch plastisch-ästhetische Ope- rationen, Schlafmedizin und Trau- matologie sowie kindliche HNO- Erkrankungen stehen auf dem Leistungsplan der Klinik. „Ein be- sonderes Augenmerk richten wir aber auf die Tumorbehandlung“, so der Mediziner. Durch die stetige Zunahme des Tabak- und Alkoholkonsums neh- men leider auch die bösartigen Erkrankungen im HNO-Bereich zu. Während der Tabakkonsum häufig zu Krebserkrankungen des Kehlkopfes führt, erhöht ein hoher Alkoholkonsum eher die Wahr- scheinlichkeit einer Veränderung der Mundhöhle und des Rachen- raumes. Aber auch virale Infek- tionen mit dem HPV-Virus oder Schadstoffbelastungen können die Ursache für die Entstehung bösartiger Tumore im Kopf-Hals- bereich sein. „Bösartige Tumore im Kopf-Hals- bereich entstehen häufig ausKrebs- vorstufen – wie die sogenannte Weißschwielenkrankheit“, berich- tet Dr. Christoph Möckel. Hierbei bilden sich in der Schleimhaut von Mund, Rachen oder Kehlkopf weiß- liche, nicht abwischbare Bezirke.
Diese krankhaften Verdickungen der Schleimhaut gehen häufig in bösartige Tumore über. Aber auch andere Symptome können Boten einer bösartigen Erkrankung sein: „Oftmals haben die Patienten schmerzhafte Veränderungen an den Schleimhäuten, die die Beweg- lichkeit der Zunge einschränken oder Schwellungen und Schluck- beschwerden verursachen“, erläu- tert der Mediziner. Auch anhaltende Heiserkeit, langwieriges Kratzen im Hals und der ständige Zwang, sich zu räuspern, sollten dringend fach- ärztlich abgeklärt werden. Mit Hilfe unterschiedlicher Unter- suchungsmethoden vom Begut- achten der Nasenhöhle, der Ohren, der tiefen Rachenbereiche und des Kehlkopfes über Spiegelung (Endoskopie) der oberen Luft- und Speisewege unter Narkose bis hin zu Ultraschall, Computertomo- graphie (CT) oder Magnetreso- nanztomographie (MRT) kann der Grad der Erkrankung eingehend untersucht werden. Wenn wirklich eine bösartige Tumorerkrankung vorliegt, dann wird eine Operation des betroffenen Bereiches meist Therapie
unumgänglich. „Immer häufiger können besonders Kehlkopf- und Rachenoperationen funktions- schonend und ohne einen Schnitt von außen mit dem Laser durch- geführt werden“, weiß Dr. Christoph Möckel. Ende der 1970er Jahre wurde weltweit das erste Mal im St. Franziskus-Hospital in Köln- Ehrenfeld ein Laser in der Nase eingesetzt. Diese jahrzehntelange Erfahrung macht man sich auch heute noch zunutze: Mit einem CO 2 -Laser kann Gewebe beson- ders schonend herausgeschnitten werden – deshalb kommt dieser besonders in der schwierigen und hochkomplizierten Tumorchirurgie zum Einsatz. Auch tiefer liegende Tumore im Rachen und Kehlkopf können so durch den Mund scho- nend entfernt werden. Für Chefarzt Dr. Christoph Möckel ist die Behandlung nach einer Operation noch lange nicht be- endet: „Unser Nachsorgekonzept gewährleistet eine engmaschige Kontrolle im Wechsel mit dem niedergelassenen HNO-Arzt in der Praxis.“ So ist der Patient von der Diagnose über die Behandlung bis hin zur Nachsorge im St. Franzis- kus-Hospital in guten Händen.
CellitinnenForum 4/2017 19
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