Vitamin K 1-2018

Neues aus der Medizin

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Und das sind die guten Nachrichten: Die Anzahl der Neu­ erkrankungen an Darmkrebs gehen sowohl bei Männern als auch bei Frauen leicht zurück. Bis 2008 war die Zahl kontinuierlich gestiegen, seit zehn Jahren gibt es jedoch einen Abwärtstrend. Diese Entwicklung wird häufig mit der regelhaft gewordenen Darmkrebsfrüherkennung bei Män­ nern und Frauen ab 50 Jahren in Verbindung gebracht, die zunächst einen Test auf verstecktes Blut im Stuhl vorsieht. Früherkennung ist wichtig Ab dem Alter von 55 Jahren kann dann innerhalb dieses sogenannten „Screenings“ eine Darmspiegelung – in der Regel durch einen Gastroenterologen – durchgeführt wer­ den. Sie ist die zuverlässigste Früherkennungsmethode, mit der bereits die gutartigen Vorstufen einer Erkrankung im Darm erkannt und entfernt werden können. Damit gilt die Früherkennung als einer der wichtigsten Bausteine bei der Bekämpfung von Darmkrebs. Männer und Frauen sollten sie daher gewissenhaft wahrnehmen. Hohe Qualitätsansprüche an Darmzentren Kommt bei den Vorsorgeuntersuchungen der Verdacht auf, dass ein Patient an Darmkrebs erkrankt sein könnte, empfiehlt sich in der Regel die Behandlung in einem Darmzentrum. In zertifizierten Zentren ist das medizinische Personal auf die Behandlung dieser Erkrankung spezialisiert. Verschiedene Disziplinen arbeiten eng und effektiv zusam­ men: Ärzte, Pflegende, Physiotherapeuten, Mitarbeiter des Sozialdienstes, Psychoonkologen, Seelsorgende, Ernäh­ rungsberater, Schmerztherapeuten und häufig noch einige mehr. Auch Selbsthilfegruppen, wie die Selbsthilfegruppe für Patienten mit künstlichem Darmausgang (ILCO), helfen Betroffenen nach dem Krankenhausaufenthalt, mit der Er­ krankung umzugehen. Die Vorteile für den Patienten liegen klar auf der Hand: Vor, während und nach der Behandlung steht ihm ein Expertenteam zur Verfügung, das genau auf seine Krankheits- und Genesungsbedürfnisse eingestellt ist. Fundierte Therapiekonzepte Wer als Zentrum zertifiziert werden möchte, muss die hohen Auflagen der Zertifizierungsstellen erfüllen. So wird eine kontinuierlich hohe Qualität der medizinischen Versor­ gung gewährleistet. Es muss zum Beispiel eine bestimmte Anzahl an Darm-Operationen durchgeführt werden, um die Zertifizierung zu erreichen. Aber nicht nur das: Die Opera­ teure müssen besonders erfahren bei bestimmten Eingriffen sein und die Therapie gemäß den Leitlinien durchführen. Bevor operiert wird, werden in einem Darmzentrum im Rahmen von wöchentlichen Konferenzen, dem sogenann­ ten Tumorboard, alle Fallgeschichten der Patienten in einer

interdisziplinären Runde diskutiert. Dazu gehören beispiels­ weise Chirurgen, Gastroenterologen, Onkologen, Strahlen­ therapeuten, Radiologen und Pathologen. Jeder Spezialist bringt seine Einschätzung mit in die Runde. Alle Beteiligten können auf die aktuellsten Informationen zugreifen und so ein fundiertes und individuelles Therapiekonzept für jeden Patienten erstellen. Darmkrebs kann heute gut behandelt werden. Der medizinischen Forschung gelingen ständig neue Erkenntnisse. In einem zertifizierten Darmzentrum treffen Patienten auf viele Experten an einem Ort und ha­ ben somit alle Behandlungsvorteile, weil die Teams auf ihre Erkrankungen spezialisiert sind.

Unsere Darmzentren in Köln

Chefarzt Dr. Elmar Kleimann Darmzentrum Köln Nord-West Zertifiziert: DKG – Deutsche Krebsgesellschaft Tel 0221 5591-1031

chirurgie.kh-franziskus@cellitinnen.de www.stfranziskus.de

St. Franziskus-Hospital | Köln-Ehrenfeld

Chefarzt Prof. Dr. Ernst Eypasch Darmzentrum Köln Nord-West Zertifiziert: DKG – Deutsche Krebsgesellschaft Tel 0221 7491-8258

Foto: © Alexander Raths/fotolia.de

Immer noch ist der bösartige Darmkrebs die bei Männern dritthäufigste und bei Frauen zweit- häufigste Krebsart. Deutschlandweit gibt es laut der Arbeitsgemeinschaft deutscher Darm- krebszentren über 280 zertifizierte Darmzentren. Diese klinischen Einrichtungen sind spezia- lisiert auf die Behandlung von bösartigen Erkrankungen (Karzinomen) des Dickdarms (Kolon) und des Mast- oder Enddarms (Rektum), im Allgemeinen auch unter dem Begriff Darmkrebs zusammengefasst. Nach Expertenschätzungen erkranken jährlich mehr als 60.000 Menschen an diesen Tumorarten. Doch es gibt auch andere Zahlen zum Stichwort Darmkrebs. Gute Nachrichten Neuerkrankungen bei Darmkrebs gehen leicht zurück. Für die Behandlung empfehlen sich zertifizierte Zentren.

chirurgie.kh-heiliggeist@cellitinnen.de www.hgk-koeln.de

Heilig Geist-Krankenhaus | Köln-Longerich

Chefarzt Dr. Thomas Wilhelm

Darmzentrum Köln Nord-West; Zertifiziert: DioCert - Zertifizierung im Gesundheitswesen Tel 0221 7712-387

visceralchirurgie.kh-vinzenz@cellitinnen.de www.vinzenz-hospital.de

St. Vinzenz-Hospital | Köln-Nippes

Vitamin K – Das Gesundheitsmagazin für Köln – Ausgabe 1.2018

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