Cellitinnen 1_2015

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und bin schon weit gekommen. Karriere ist nicht nur ein Weg nach oben, auch rechts und links des Weges kann man Karriere dank der guten Fort- und Weiterbildungen machen.“ Und wie stressig ist der Job in der Pflege? „Alles eine Orga- nisations- und Einstellungssache. Klar, wir haben viel zu tun. Das sehe ich aber als positiven Stress an. Es gibt Tage, da haben wir mehr, mal weniger zu tun. Kein Grund zum Jammern.“

den Patienten, Angehörigen und Kollegen gefiel ihm so gut, dass er kurzerhand die vorgesehene Kar- riere in einem großen Bekleidungs- geschäft gegen eine Ausbildung zum Krankenpfleger eintauschte. „Den Schritt habe ich bis heute nicht bereut. Obwohl Freud‘ und Leid in meinem Job sehr nahe bei- einanderliegen, überwiegen die vie- len glücklichen Momente, in denen wir Menschen helfen können“, so Seibert. Nach vielen Zusatz- und Weiter- bildungen hat er sich mit 43 Jahren noch dazu entschlossen, den Stu- diengang zum Bachelor im Pflege- management an der Katholischen Hochschule Köln zu absolvieren. Eigentlich erfordert die jetzige Funk- tion den akademischen Abschluss nicht, doch „das Studium frischt die Theorie wieder auf und zeigt mir viele neue Ansätze, die ich als Führungskraft gut in meine tägliche Arbeit einbringen kann, um Prozes- se zu erfassen und evidenzbasiert zu strukturieren“, erklärt Seibert. Fünfzig Prozent seiner Arbeitszeit verbringt er heute weiterhin an den Krankenbetten und im Stations- alltag. Den anderen Teil seiner Zeit bespricht er sich mit den Qualitäts- management-Teams oder er erstellt Konzepte zur Ambulanzumstruktu- rierung. „Obmit oder ohne Bachelor – man kann es in diesem Beruf weit bringen, denn es stehen einem viele Türen und Weiterbildungsmöglich- keiten offen“, empfiehlt Seibert sei- nen Beruf an die junge Generation weiter.

Sandor Sobothe Ass. Seniorenhaus- Regionalleitung Bonn/Kleve

Um auf Führungsaufgaben in der Seniorenhaus GmbH vorbereitet zu werden, bietet sich neben klas- sischer Ausbildung und Zusatz- qualifikationen auch das Trainee- programm nach dem Studium an. Sandor Sobothe, mittlerweile As- sistent der Seniorenhaus-Regio- nalleitung Bonn/Kleve, hat diesen Weg eingeschlagen. „In dem 18-monatigen Trainee-Programm sehe ich eine ideale Möglichkeit, an die Position der Seniorenhaus- leitung herangeführt zu werden. Zu Beginn lag der Programm- schwerpunkt im Kennenlernen der Aufbau- und Ablauforganisation eines Seniorenhauses. Die Über- nahme erster Führungsaufgaben, die ‚Coaching-Gespräche‘ mit meiner Seniorenhausleitung und die offene Art meiner Kollegen vor Ort führten dazu, dass ich mich schnell angenommen fühlte und rasch in die Organisationsstruk- tur des Hauses hineingefunden habe.“

Oliver Seibert Stellv. Pflegedirektor

Dass auch nicht gradlinig verlau- fene Lebensläufe zum Ziel führen können, beweist der stellvertreten- de Pflegedirektor am Wuppertaler Krankenhaus St. Josef und Sta- tionsleiter Pflege der Abteilungen Intermediate Care, Anästhesie und Schmerzmedizin, Oliver Seibert. Nach dem Realschulabschluss machte er zunächst eine dreijäh- rige kaufmännische Ausbildung im Einzelhandel, bevor er 1989 seinen Zivildienst im Krankenhaus St. Jo- sef antrat. Hier wurde ihm schnell klar: Das ist es! Der Umgang mit

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